Huhn hinter Draht
Kennzeichnung von Eiern

1,2 oder 3. Oder doch Null? Egal welche Haltungsform, des Leben und Sterben der Hühner ähnelt sich.

Nummerierte Tierqual

Seit dem 1. Januar 2004 müssen EU-weit alle Eier einheitlich gekennzeichnet und mit dem so genannten Erzeugercode versehen werden. An diesem Code ist die Haltungsform und die Herkunft des Eies (Land und Betrieb) festzustellen. In diesem Zusammenhang ist die Anfangsziffer besonders wichtig, denn diese gibt die Haltungsform an.

Was  verbirgt sich hinter dem Erzeugercode?

800 Quadratzentimeter pro Henne. Mindestgröße des Käfigs 2,5 qm (bis 2009 waren es in den alten Käfigen 600 Quadratzentimeter pro Henne). Die Hennen leben in Drahtkäfigen auf einem Schräggitter, damit das Ei aus dem „Tierbereich“ auf das Fließband rollen kann. Schwächere Hennen werden durch diese Schräglage zu Boden gedrückt. Die Käfige stehen in Doppelreihen mit den Rückwänden aneinander und erstrecken sich über vier bis acht Etagen. Durch die geringe Anzahl der Tiere im Käfig, kann sich zwar eine Rangordnung bilden, aber durch die Enge leiden die Tiere unter Stress. Gegenseitiges Picken und Kannibalismus sind die Folge. Durch den ständigen Kontakt mit dem Maschendraht scheuern sich die Tiere die Federn ab. Die Hennen werden mit einem Spezialfutter gefüttert, damit sie die abnorme Legeleistung bringen können. Um den natürlichen Bedarf an Sonnenlicht auszugleichen, wird Mais mit Vitamin A und D versetzt. Dazu kommen Antibiotika, um Infektionen zu bekämpfen, sowie Pestizide gegen den Fliegenbefall. Da die Farbe des Eidotters weitgehend vom Futter abhängig ist, wird in konventionellen Betrieben ein synthetischer Farbstoff zugesetzt, um einen dunkleren Farbton zu erzielen. Häufig sind die Tiere mit Milben befallen und erkranken an Leberverfettung. Künstliches Licht täuscht Tag bzw. Sommer vor um die Legeleistung zu erhöhen. Sterberate etwa 10-11 % (ca. 12 Tiere am Tag bei einer durchschnittlichen Halle mit 40.000 Hühnern).
Neun Hennen pro qm. In Hallen mit mehreren Etagen (die Regel) 18 Hennen pro qm. Maximale Gruppengröße: 6.000 Legehennen. Auf maximal zwei Drittel der Stallfläche sind Sitzstangen vorhanden unter denen sich eine Kotgrube befindet. Legenester sind auch vorhanden. Meist stehen den Hühnern übereinander angebrachte, industrielle Stallebenen mit Gitterrost zur Verfügung. Dadurch dürfen mehr Tiere je Stallgrundfläche gehalten werden. Breite Bänder transportieren den anfallenden Kot unter den erhöhten Ebenen ab. Der Rest der Fläche ist eingestreuter Scharrraum. Die Tiere sind durch zu viele Artgenossen überfordert. Es kann sich keine Hackordnung bilden. Federpicken, Kannibalismus und andere Verhaltensstörungen sind trotz des (etwas) größeren Platzangebotes die Regel. Durch das Gedränge ausgelöster Stress und durch enorme Legeleistung hervorgerufene Eileiterentzündungen sind häufige Todesursache für viele Hühner, die in der Bodenhaltung sterben. Sterberate etwa 10-11 %.
Innenraum wie Bodenhaltung + Zugang ins Freie. Die Freilandfläche muss bewachsen sein und über die gesamte Fläche gleichmäßig verteilt z.B. Buschwerk, Hecken, Mais u.ä. als Schutz- und Unterschlupfmöglichkeiten für die Tiere aufweisen, was aber oft nicht der Fall ist. Der Auslauf muss täglich uneingeschränkt zugänglich sein, was gerade an Wochenenden oft nicht erfüllt wird. Auslaufgröße: 4 qm/Tier. Flächen maximal 150 Meter vom Stall entfernt. Die Bedingungen im Stall entsprechen der Bodenhaltung. Es gibt immer mehr Großbetriebe mit bis zu 20.000 Tieren oder mehr, was zu sozialen Konflikten unter den Hennen führt. Sterberate etwa 10-11 %.
Sechs Hennen pro qm. In Hallen mit mehreren Etagen (die Regel) 12 Hennen pro qm. Maximale Gruppengröße: 3.000 Legehennen. Auslauf wie Freilandhaltung (4 qm/Tier). Es darf ausschließlich ökologisch erzeugtes Futter aus gentechnisch unveränderten Erzeugnissen verwendet werden. Es gibt immer mehr Großbetriebe mit bis zu 20.000 Tieren oder mehr, was zu sozialen Konflikten unter den Hennen führt. Sterberate etwa 10-11 %.

Das Leben aller Hühner beginnt und endet ähnlich

Männliche Küken aussortiert und am ersten Tag getötet; tierquälerische Aufzucht für die Hennen. Nimmt die Legeleistung nach ca. 15 bis 18 Monaten ab, werden die ausgemergelten Hühner geschlachtet. Dazu werden sie an den Füßen aufgehängt und durch ein „Strombad“ gezogen, das sie betäuben soll. Allerdings klappt die Betäubung nicht immer und die Hühner erleben ihre Schlachtung bei vollem Bewusstsein. Sie werden zu Haustierfutter, Hühnersuppe und teilweise auch zu Futter für die Tiere in Pelztierfarmen verarbeitet. Unter normalen Umständen kann ein Huhn 20 Jahre und älter werden. Auch der Transport zum Schlachthof ist eine Qual für die Hennen. Rücksichtslos in enge Kisten gestopft, brechen sie sich die Beine oder ihnen wird die Hüfte ausgerenkt. Dazu kommen enormer Stress und Angst; bei längeren Transportwegen auch Hunger und Durst.

Stand: 08/2019 | Text: © Animal Rights Watch e.V. | Bilder: © Animal Rights Watch e.V.

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