Millionen Schweine jährlich sterben qualvoll vor der Schlachtung

Eine Studie der Tierärztlichen Hochschule Hannover hat gezeigt: Mehr als 13 Millionen Schweine in Deutschland – 21 Prozent aller lebend geborenen Schweine – überleben erst gar nicht die Tortur der Mast und durchleben in den Ställen unvorstellbare Qualen bis zu ihrem Tod. Sie sterben an unversorgten Wunden, Entzündungen und Krankheiten, die aus Kostengründen nicht behandelt und angemessen gepflegt werden.

20. März 2018

Report Mainz berichtet am 20. März 2018 mit Bildmaterial von ARIWA, welches das grausame Sterben in Ställen dokumentiert.

Wunden, Entzündungen, Krankheiten und Tod

Die Bilder sind schockierend: Neugeborene Ferkel, die qualvoll sterben – augenscheinlich ersticken sie, scheinbar unfähig, selbstständig zu atmen. Schweine mit blutigen Schwänzen und Klauen, angefressenen Ohren, entzündeten Beinen, schmerzhaften Gelenkgeschwüren, handtellergroßen Wunden und Verletzungen im Gesicht und am gesamten Körper. Manchmal sind die Verletzungen und Erkrankungen so stark, dass die Tiere nicht einmal mehr aufstehen können. Tote Tiere liegen vereinzelt zwischen den anderen. Krankenbuchten sind die Ausnahme: Fast nie haben die verletzten Tiere weiche Einstreu und Ruhe, wie es gesetzlich vorgeschrieben wäre. Diese Zustände werden immer wieder vorgefunden und stellen die Normalität in deutschen Betrieben dar. Der Grund: Eine angemessene tierärztliche Behandlung übersteigt die Kosten, die der Erlös des Tieres bringen würde.

Unbeachtet enden sie in der vom Steuerzahler subventionierten Tierkörperbeseitigung. Weitere 4 Millionen Ferkel werden nach Einschätzung von Animal Rights Watch (ARIWA) noch am ersten Lebenstag als angeblich „nicht überlebensfähig” getötet oder unversorgt einem langsamen Tod überlassen. Und von den rund 6 Millionen tot geborenen Ferkeln in Deutschland ersticken bis zu zwei Drittel durch frühzeitiges Reißen der Nabelschnur zuchtbedingt noch im Mutterleib.

Der frühe Tod ist einkalkuliert

Es ist ökonomisch günstiger, die Tiere ihrem qualvollen Schicksal zu überlassen, statt sie vorschriftsgemäß zu behandeln. Krankheiten, Verletzungen und tote Tiere werden von vornherein einkalkuliert und eingepreist. Tierschutzrechtliche Verstöße sind systematisch an der Tagesordnung und werden von allen Beteiligten in Kauf genommen, wie die Studie der Tierärztlichen Hochschule Hannover nun bestätigt. Dieses massive alltägliche Leid ist eine logische Folge daraus, dass empfindungsfähige Lebewesen in unserer Gesellschaft als Objekt und Ware eingestuft werden. Nur eine Komplettabkehr von der Tiernutzung kann diese Zustände beenden. Animal Rights Watch fordert daher das Ende von Subventionen und jeder finanziellen Unterstützung für die Nutztierindustrie sowie die Förderung des bio-veganen Landbaus – einer Landwirtschaft, die komplett ohne die Nutzung von Tieren auskommt.

Stand: 03/2018 | Text: Animal Rights Watch e.V. | Bilder: Animal Rights Watch e.V.

aktiv fuer tierrechte