Für die Schließung aller Schlachthäuser 2021: Rückblick Gütersloh

Für 2021 kündigte ARIWA unter dem Motto „für die Schließung aller Schlachthäuser“ 15 Demonstrationen in ganz Deutschland an. Unter Einhaltung der Corona-Auflagen sollten nach 2020 alle Veranstaltungen wieder als Demozüge mit besonderem Programm stattfinden. Die Proteste nahmen Bezug auf die Pandemie, die ökologische Krise und die bevorstehende Bundestagswahl.

12. Juni 2021, Gütersloh

„Betäuben bedeutet in Wahrheit Schädel einschlagen“

Zum zweiten Mal fand die Demoreihe für die Schließung aller Schlachthäuser auch in Gütersloh statt. Im Kreis Gütersloh befindet sich mit dem Hauptsitz von Tönnies auch eine der größten Schlachtfabriken überhaupt. Der Konzern feiert dieses Jahr 50-jähriges Bestehen. Die Veranstaltung sowie im Vorfeld mehrere Großflächenplakate forderten deshalb „Tönnies stoppen!“ Die Demo führte mehrfach durch zentrale Straßen der Fußgängerzone und informierte dabei durchgehend über Hintergründe und Forderungen. Bei Zwischenkundgebungen gab es Livemusik von Carrots don’t cry und Karina Nebenan, sowie Redebeiträge zu Tönnies, Behördenversagen, dem Leid der Kühe, Klima und Artensterben, sowie der Notwendigkeit eines Systemwechsels.

Die Rednerinnen Astrid Reinke (Achtung für Tiere) und Ute Esselmann (VENGA, ARIWA) kritisierten nicht zuletzt den täuschenden Sprachgebrauch von Industrie und Medien. Hinter dem harmlosen Wort „Betäubung“ verberge sich das Zertrümmern von Schädeln, Ersticken oder Elektroschocks. Im Zuge von Ausbrüchen der Vogelgrippe sei von „Notschlachtung“ oder bestenfalls „Begasen“ die Rede, die Tiere werden in Massen vergast, die Wortwahl verharmlost die Gewalt. Eindrücklich auch die szenische Talkshow, in der der Umgang der Politik mit diversen Vorfällen rund um Tönnies aufgearbeitet wurde. „Da stellt eine Vorprüfung fest, dass es keine Umweltprüfung braucht. Und dann hängen im Kreishaus Tönnies-Kalender und im Werksverkauf des Schlachthofs stehen die Gurken des Landrats.“

Stand: 06/2021 | Text: © Animal Rights Watch e.V. | Bilder: © Animal Rights Watch e.V.

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