Aktuell
Stierkampf - Corrida de ToroDer Stierkampf läuft in drei Teilen ab: Im ersten Drittel wird der Stier in die Arena gelassen. Nachdem er vergeblich nach einem Fluchtweg gesucht hat, wird er von einem oder zwei Reitern mit einer Lanze mehrfach in den Nacken gestochen. Die Nackenmuskeln werden dabei verletzt bzw. durchtrennt und der Stier kann den Kopf nur noch unter Schmerzen heben. Er verliert bereits viel Blut. Im zweiten Drittel werden ihm bis zu sechs bunte Spieße in den Rücken gestochen. Sie sind mit Widerhaken versehen und verursachen dem Tier starke Schmerzen. Im letzten Drittel führt der Matador ein paar Figuren mit dem roten Tuch aus. Dann sticht er dem Stier ein Schwert in den Körper, das oft die Lunge verletzt. Danach versucht der Matador den Stier mit einem Degenstoß ins Genick zu töten.
Handelt es sich wirklich um einen "Kampf"? Nein. Durch physische Manipulationen wird das Risiko für den Torero stark verringert. Der Stier wird schon Wochen vorher auf den "Kampf" vorbereitet. Um durch einen veränderten Winkel ein zielgerechtes Zustoßen zu verhindern und somit die Gefahr für den Torero zu mindern, werden dem Stier die Hörner manchmal um mehrere Zentimeter abgeschliffen, wobei empfindliche Nerven verletzt werden können. Er wird vor dem Kampf in Dunkelheit gehalten, damit er beim Einlauf in die Arena vom grellen Tageslicht geblendet ist. Außerdem bekommt er eine riesige Dosis an Abführmitteln, was ihn schwächt. Untersuchungen belegen, dass viele Stiere mit Phenylbutazon (Entzündungshemmer) gedopt werden, was aufgrund der Nebenwirkungen zu einer Verhaltensänderung führt. Der Einsatz dieser Chemikalie ist EU-weit bei Tieren, die zu Lebensmitteln verarbeitet werden, verboten. Leidet nur der Stier? Nein. Auch die Pferde, die beim Stierkampf mitwirken, leiden. Meistens sind es alte Pferde. Ihnen werden die Augen verbunden. Angeblich werden ihre Stimmbänder durchtrennt, damit sie nicht "schreien" können, wenn sie vom Stier attackiert werden. Auch die Ohren werden ihnen verstopft. Vor dem "Kampf" werden ihnen Beruhigungsmittel gespritzt. Sie tragen einen nur unzureichenden Schutz. Oft werden sie schwer verletzt, wenn der Stier seine Hörner in den Bauch des Pferdes stößt. Unbehandelt werden sie von Stierkampf zu Stierkampf transportiert, bis sie vollkommen am Ende sind. Bei einer anderen Spielart des Stierkampfes, der beritten ausgeführt wird, dem "Rejoneo" und dem portugiesischen Stierkampf, bleiben die Pferde gänzlich ungeschützt und sterben oft unter großen Qualen.
Nein. Er ist sogar ausdrücklich erlaubt. Eine Klausel im Protokoll zum Amsterdamer Vertrag, in der es um Tierschutz geht, erlaubt eindeutig Tierquälerei zu "kulturellen" Zwecken. Tierquälerei als "Kultur" - eine Variante gesellschaftlicher Perversion. Durch intensive Lobby-Arbeit der spanischen Stierkampf-Industrie. Sie behauptet immer wieder, die Kampfstierrasse würde aussterben, wenn es keine Stierkämpfe mehr gäbe. Außerdem trage die Zucht von Kampfstieren zum Erhalt des Ökosystems bei, da Stiere auf großen Weiden aufwachsen und sich natürlich ernährten. Tierschützer fanden jedoch heraus, dass Kampfstiere oft auf kahlem Grund hinter Wellblechzäunen aufwachsen und kräftig zugefüttert und medikamentös behandelt werden. Was können Sie tun?
Text: die Tierfreunde e.V. , Anti-Corrida |