
Trotz klarer Beweise: Justiz und Handel sehen bei Tierqual in NRW weg
Aalen, 22.09.2025
Das WDR-Politmagazin Westpol zeigt Aufnahmen aus sechs Schweinemastbetrieben in Nordrhein-Westfalen. Das Bildmaterial stammt aus der bisher größten Veröffentlichung von Animal Rights Watch (ARIWA) im Mai 2025, die bereits von Der Spiegel und frontal aufgegriffen wurde.
Die Aufnahmen dokumentieren geschlagene Schweine, die in ihren Exkrementen vegetieren, schwer verletzte Tiere, tote Ferkel und Muttersauen, die wochenlang illegal in engen Metallkäfigen fixiert sind. Jeder dieser Betriebe wurde von ARIWA angezeigt – doch die Behörden greifen nicht ein.
„Seit Monaten liegen Beweise für massive Verstöße vor, doch die Tiere leiden weiter. Selbst die Staatsanwaltschaft hat bestätigt, dass erhebliche Missstände bestehen. Verstöße gegen das Tierschutzgesetz bleiben erneut folgenlos“, sagt Svenja Knoppik, Pressesprecherin von ARIWA.
Trotz dieser Beweise beliefern die betroffenen Betriebe weiterhin Handelsketten wie REWE und EDEKA. Es handelt sich um Betriebe mit den Haltungsform-Kennzeichnungen 3 und 4 sowie verschiedenen “Tierwohl“-Labels. Gleichzeitig fließen Milliarden Euro an staatlichen Fördergeldern in diese angeblich besseren Haltungsformen – ein Täuschungsmanöver, das massives Tierleid verschleiert und ein gescheitertes System mit Steuergeldern am Leben erhält.
Besonders brisant: Journalist*innen wurden in einen Vorzeigestall geführt, während das eigentliche Tierleid verborgen blieb. Die Anlagen bestehen aus mehreren Hallen – nach außen präsentiert werden nur die „Schauhallen“, während in den übrigen die grausamen Zustände herrschen.
„Die vorliegenden Aufnahmen zeigen nur die Spitze des Eisbergs. Das System “Tierwohl“ funktioniert nicht und die Tiere zahlen den Preis. Die klassischen Probleme der Schweinehaltung bleiben“, erklärt Anna Schubert, Agrarreferentin bei ARIWA.
„Es ist Zeit, die Tierindustrie zu beenden, statt Schwindeletiketten auf Tierqual zu kleben“, sagt Svenja Knoppik.
Weitere Informationen:
Bildmaterial zur freien Verwendung mit Quellenhinweis „Animal Rights Watch e.V. (ARIWA)“:
https://www.flickr.com/photos/animalrightswatch/albums/72177720319563542/

Svenja Knoppik | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
- presse@ariwa.org
- 01577-6633353

Anna Schubert | Beratende Agrarreferentin
- agrar@ariwa.org
- 0175 4501020
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Text: Animal Rights Watch e.V. | Bilder: Animal Rights Watch e.V.
