ARIWA: Veganes Leben
Veganes Leben

Manche sprechen schon vom „Megatrend des 21. Jahrhunderts“, andere sehen darin nur einen kurzlebigen Hype. Fest steht: Der Veganismus hat in den vergangenen Jahren eine erstaunliche Entwicklung durchlaufen. Und ein Ende ist bisher nicht abzusehen.

Vegan – Mehr als ein Trend?

Vegane Kochbücher in den Bestsellerlisten, vegane Brunchs und Straßenfeste in fast jeder größeren Stadt, vegane Hollywoodstars, Vegan-Zeitschriften und Sonderausgaben sowie Vegan-Siegel auf immer mehr Produkten – noch nie war das V-Wort so in aller Munde. Doch wofür steht es eigentlich, und warum sollte man sich damit auseinandersetzen?

Das ist Vegan

„Rein pflanzlich“ lautet oft die erste Annäherung, wenn der Begriff „vegan“ umschrieben wird. Auch Pilze, Wasser, Salz und die Muttermilch für das Baby gelten jedoch gemeinhin als vegan, ebenso wie Kunst-, aber nicht Lederschuhe. Der gemeinsame Nenner besteht also vor allem darin, dass Veganes keine tierlichen Bestandteile enthält. Oder, um es mit dem Grundgedanken des Veganismus auszudrücken: dass es hergestellt wurde, ohne dass dafür ein Tier leiden musste.

DARUM LEBEN IMMER MEHR MENSCHEN VEGAN

Das heutige System der Massentierhaltung und Massentötung sogenannter „Nutztiere“ zeigt, was es bedeutet, wenn Tiere lediglich als Ware statt als Individuen gesehen werden. Zugleich wächst in der Wissenschaft seit Jahren die Einsicht, dass das Tier Mensch weit mehr Ähnlichkeit mit anderen Tierarten hat, als lange Zeit gedacht: vom sozialen Verhalten über das Schmerz- und Stressempfinden bis hin zu den Intelligenzleistungen. Über das Internet verbreiten sich diese Informationen so schnell wie nie zuvor. Studien, die nachweisen, dass Schweine ganz wie wir ein ausgeprägtes Ich-Bewusstsein besitzen, sind ebenso nur einen Klick entfernt wie der Blick in die Schlachthöfe, in denen ebendiese Schweine ausbluten. Und auch die Alternativen sind dadurch leicht zugänglich. Der vegane Online-Handel boomt, an den veganen Stammtischen und in veganen Foren machen erstklassige Rezepte aus aller Welt die Runde und finden immer öfter ihren Weg in Mainstream-Zeitschriften. Denn das alte Zerrbild von der veganen „Mangelernährung“ weicht allmählich der Erkenntnis dessen, was die Ernährungswissenschaft schon lange weiß: Eine ausgewogene vegane Kost ist deutlich gesünder als die heute gängige Durchschnittsernährung.

„Eine gut geplante vegane oder andere Art der vegetarischen Ernährung ist für jede Lebensphase geeignet, inklusive während der Schwangerschaft, Stillzeit, Kindheit und Pubertät.“

ACADEMY OF NUTRITION AND DIETETICS (A.N.D.)
Dachverband der Ernährungswissenschaftler in den USA

WOHIN GEHT DIE ENTWICKLUNG?

Während vegan lebende Menschen früher auch schon mal als „Müslis“ oder „Sektenspinner“ beschimpft wurden, kennt heute fast jeder von uns die Veganerin oder den Veganer von nebenan. Und natürlich viele Prominente, die ganz ohne tierliche Produkte leben: von Musik- und Filmstars über Spitzensportler*innen bis hin zum früheren US-Präsidenten-Gespann Bill Clinton und Al Gore. Vegan zu leben ist also nicht nur normal und anerkannt, es wird von vielen engagierten Menschen längst als vorbildlich betrachtet. Wer tatsächlich „bewusst“ leben und essen möchte, findet hier alle Vorteile vereint – für die Tiere, für die Umwelt und für die eigene Gesundheit. Dass immer mehr Menschen darauf Wert legen, ist eine gute Nachricht. Vegan könnte die Zukunft sein.

Text: © Animal Rights Watch e.V. | Bilder: © Animal Rights Watch e.V.

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