Darum Vegan: Was motiviert Menschen dazu, sich für eine vegane Lebensweise zu entscheiden?
Warum vegan?

Was motiviert Menschen dazu, sich für eine vegane Lebensweise zu entscheiden?

10 gute Gründe für eine vegane Lebensweise

Immer mehr Menschen entscheiden sich gegen tierische Produkte und für eine vegane Lebensweise. Hier gehen wir auf 10 gute Gründe ein. Wie die Umstellung gelingt und dabei nicht Verzicht, sondern Bereicherung wird, zeigen unsere 10 Tipps.

Grundlegende Rechte, wie das Recht auf Leben oder das Recht auf Unversehrtheit, stehen anderen Tieren ebenso zu wie uns Menschen. Tiere sind wie wir Individuen mit Bewusstsein und einem Willen zu leben. Mehr darf es für das Recht auf Leben nicht brauchen. Die Tierindustrie nimmt ihnen von Geburt an ihre Freiheit, im Prozess der Nutzung schnell ihre Unversehrtheit und letztlich nach nur wenigen Wochen das Leben. Dabei verlangen unsere Gesetze einen „vernünftigen Grund“ um Tiere zu töten. Die Lust auf Fleisch und Käse können aus unserer Sicht keine vernünftigen Gründe sein.

Die Klimakrise gilt als eines der dringlichsten Probleme der Menschheit. Klimaschutzziele werden dennoch weltweit von der Politik verfehlt. Allerdings wird auch ein zentrales Thema auf der Klimaschutzagenda regelmäßig ausgeklammert, weil es unpopulär ist: Durch Landnutzungsveränderungen (z.B. Rodung für Weideflächen) wird CO2 freigesetzt, durch Düngemittel für Futtermittel Lachgas und bei der Wiederkäuerverdauung entsteht Methan. Die sogenannte Nutztierhaltung trägt damit Schätzungen zufolge mehr zum weltweiten Ausstoß von Treibhausgasen bei als der Verkehrssektor.

Die meisten Tiere werden noch als Kinder getötet. Viele haben die eigene Mutter nie kennengelernt, weil sie als Küken mit Tausenden Artgenossen im Brutschrank zur Welt gekommen sind. Andere wurden in den ersten Lebenstagen von ihrer Mutter getrennt, schließlich werden Kühe überhaupt erst gezwungen, jährlich ein Kalb zur Welt zu bringen, weil dies die Milchproduktion ermöglicht. Mutter wie Kind rufen oft tagelang nacheinander. Ferkel schließlich werden in der Enge der Käfige versehentlich von der eigenen Mutter erdrückt – oder als Ausschuss erschlagen.

Die Ressourcen des Planeten sind begrenzt. Es heißt, wir bräuchten drei Erden, wollte jeder Mensch so leben und konsumieren wie der durchschnittliche Deutsche. Um Fleisch, Eier oder Milch zu erzeugen, wird ein Vielfaches an Grundnahrungsmitteln wie Getreide als Futtermittel verbraucht. Diese Grundnahrungsmittel könnten auch, statt sie zu verschwenden, direkt verwendet werden, um hungerleidende Menschen satt zu machen. Hunger betrifft immerhin rund 800 Millionen Menschen weltweit (FAO, 2016). Der Klimawandel, z.B. in Form von Dürren, verschärft das Problem. Der Wechsel zur veganen Lebensweise wird zwar allein nicht den Welthunger auflösen, aber ohne diesen Wechsel verschwenden wir weiter Nahrungsmittel im ganz großen Stil und leben auf Kosten anderer, eben auch anderer Menschen.

Bei Hunden und Katzen finden wir Qualzuchten verwerflich. Bei Hühnern, Kühen und Puten wird nie auch nur von Qualzuchten gesprochen, dabei finden sich hier die extremsten. Ein Huhn würde von Natur aus nur wenige Eier im Jahr legen. Der Mensch verlangt ihm durch Qualzucht das 20- bis 30-fache ab. Eine Kuh steht heute mit solch gewaltigem Euter im Stall, dass ihr Rücken nicht selten von dem Gewicht Schaden nimmt. Auf Fleischansatz gezüchtete Puten können sich schon nach wenigen Lebenswochen kaum noch bewegen. Manche verhungern, weil sie es nicht mehr zu den Futterstellen schaffen.

Nicht alle Tiere, die gezüchtet werden, um später auf dem Teller zu landen, überleben auch nur bis zur Schlachtung. Durch die Bedingungen von Zucht und Haltung kommt es zu Kannibalismus und Krankheiten. Treten Seuchen auf – was mit erschreckender Regelmäßigkeit der Fall ist – werden Millionen von Tieren getötet, oft vorsorglich, also ohne erkrankt zu sein. Unfälle von Tiertransportern sind an der Tagesordnung, gerade im Sommer kommen Brände in Anlagen hinzu. Unzählige Tiere sterben für den zweifelhaften Moment des Gaumenkitzels – unzählige andere nur für den Müll.

Jedes Jahr tötet die Menschheit mehr als 100 mal so viele Fische wie Menschen auf der Erde leben. Trotz der Unermesslichkeit der Ozeane schwindet das Leben in ihnen. Immer größere Netze, die teils bis zum Meeresgrund reichen, sollen auch weiterhin das menschliche Verlangen nach toten Fischen stillen. Dabei vernichten sie alles auf ihrem Weg: Fische, Meeresvögel und -säuger und selbst noch das Leben am artenreichen Meeresgrund. Selbst Schutzgebiete versagen. Lassen wir das Leben unter Wasser in Frieden – um seiner selbst willen.

Die Zerstörung der Regenwälder bedroht unzählige freilebende Tiere und mit ihnen die Artenvielfalt. Ganze Arten werden jede Stunde ausgelöscht. Auch wir Menschen werden die Zerstörung der „grünen Lunge“ unseres Planeten noch deutlicher zu spüren bekommen, wenn sie so fortschreitet. Der Hauptgrund für die Regenwaldzerstörung ist die sogenannte Nutztierhaltung: Der Amazonasregenwald wird maßgeblich für Weideflächen und Anbauflächen für Futtermittel gerodet – Soja zum Beispiel, das auch Deutschland für die Produktion von Fleisch und Co. importiert. Das Soja, das von Menschen direkt gegessen wird, kommt dagegen oft aus nachhaltigerem Anbau vom eigenen Kontinent.

Der hohe Konsum von Tierprodukten wird heute mit praktisch allen großen Zivilisationskrankheiten in Verbindung gebracht: Herz-Kreislauf-Leiden und Krebs werden durch Fleischkonsum mitbedingt, Diabetes, Hautkrankheiten und Autoimmunerkrankungen durch Milch. Das Ei trägt zum hohen Cholesterinspiegel bei und Fischfleisch gilt als eines der am schwersten belasteten Nahrungsmittel. In der Tierhaltung ist der teils flächendeckende Einsatz von Antibiotika üblich. So werden multiresistente Keime eine immer größere Bedrohung. Und regelmäßig kommen aus den Ställen neue Seuchen.

Selbst die minimalen gesetzlichen Standards werden regelmäßig ignoriert. So ist vorgeschrieben, dass Zuchtsauen sich ausgestreckt hinlegen können müssen – in Kastenständen oft unmöglich. Von der Politik werden diese standardmäßigen Gesetzesverstöße noch gedeckt. Auch der Versuch, den Fischfang politisch zu steuern, ist eine Farce. Praktisch jeder zweite gefangene Fisch kommt aus illegalem Fang. Undercoveraufnahmen zeigen immer wieder Arbeiter, die leidende oder tote Tiere zur Belustigung missbrauchen. Im System der Tiernutzung gibt es keine Grenze, die nicht überschritten wird.

Stand: 02/2023 | Text: © Animal Rights Watch e.V. | Bilder: © #1: Land der Tiere, #2: istockphoto.com / traveler1116, #3: Jo-Anne McArthur / We Animals Media, #4: iStock.com  /  Brasil2, #5: vegan-heute.de, #6: Animal Equality, #7: end-of-fishing.org, #8: PhilipYb Studio / shutterstock.com, #9: Johan Larson / shutterstock.com, #10: Animal Rights Watch e.V., “Zoonosen”: pixabay.com / PIRO4D,

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