
Brände, Unfälle, Verwahrlosung: Viele Opfer der Tierindustrie sterben noch vor dem Schlachthof
Verunglückte Tiertransporter, brennende Tierfabriken und Schlachthöfe, Schweine die in Masthallen ersticken und qualvoll sterbende Tiere, weil sie nicht versorgt werden: Schlagzeilen wie diese sind leider keine Seltenheit.
Die Tierindustrie fabriziert nicht nur im Schlachthof Opfer, sondern bereits auf dem grausamen Weg dahin. Ein Großteil der Tiere sterben „vorzeitig“ auf Grund der schlechten Haltungsbedingungen. Diese Opfer sind bereits von vornherein mit einkalkuliert und werden in Kauf genommen. Allein 21 Prozent der lebend geborenen Schweine sterben noch vor der Schlachtung. In einem System, bei dem Tiere nur als Ware gelten und nicht als fühlende Individuen wahrgenommen werden, ist unermessliches Leid vorprogrammiert, bei „Unfällen“ wird lediglich der wirtschaftliche Schaden betrauert.
Die nachfolgenden (unvollständigen) Listen veranschaulichen, dass Unfälle, Brände, Verwahrlosungen nahezu tagtäglich passieren. Wir haben dafür exemplarisch nur Fälle aus Deutschland und im Fall der Transporterunfälle und Anlagenbrände nur solche seit 2018 aufgelistet. Die Dimensionen werden so sehr deutlich.
Brände, Unfälle und Verwahrlosung (unvollständig)
- 10.1.2018: B5 bei Husum (Schleswig-Holstein), 37 Schweine getötet
- 17.1.2018: in Liesborn (Nordrhein-Westfalen), 100 Ferkel getötet
- 20.1.2018: A2 bei Wunstorf (Niedersachsen), 20 Jungrinder getötet
- 22.1.2018: B525 bei Darup (Nordrhein-Westfalen), 39 Schweine getötet
- 16.2.2018: Wittelshofen (Bayern), 202 Hühner getötet
- 14.03.2018: A10 Berlin (Berlin), Transporter brennt
- 27.03.2018: A38 bei Arenshausen (Thüringen), 600 Ferkel getötet
- 11.4.2018: bei Großenkneten (Niedersachsen), Laster mit 7.400 Hühnern kippt um
- 11.4.2018: bei Meppen (Nordrhein-Westfalen), Laster mit 90 Schweinen umgekippt
- 25.4.2018: Bakum (Niedersachsen), Laster mit 80 Schweinen umgekippt – 7 Tiere getötet
- 27.4.2018: bei Rohr (Bayern), 9 Schweine sterben
- 5.5.2018: B299 Garching (Bayern), 3.000 Hühner getötet
- 22.5.2018: A9 Niemegk (Brandenburg), mehrere Schweine getötet
- 30.5.2018: Bad Füssing (Bayern), 18 Schweine getötet
- 8.6.2018: Vorbeck (Mecklenburg-Vorpommern), 30 Schweine und 20 Rinder fast verdurstet
- 11.6.2018: B249 im Unstrut-Hainich-Kreis (Thüringen), 19 Schweine getötet
- 12.6.2018: L941 bei Groß Briesen (Brandenburg), 750 Ferkel getötet
- 26.6.2018: Teterow (Mecklenburg-Vorpommern), Rindertransporter umgekippt
- 2.7.2018: A6 bei Neuenstein (Baden-Württemberg), 2 Schweine aus Laster gefallen
- 18.7.2018: L75 aus Auenheim (Baden-Württemberg), 30 Sauen fast überhitzt
- 30.07.2018: A19 bei Grabow-Below (Brandenburg), 5.500 Hühner verunglückt
- 3.9.2018: A9 bei Dortmund-Lanstrop (Nordrhein-Westfalen), 150 Schweine verunglückt
- 14.9.2018: Herbelsdorf (Bayern), 20 Schweine bleiben unverletzt
- 15.10.2018: Ziesar (Sachsen-Anhalt), ca. 300 Ferkel getötet
- 3.11.2018: Dorsten (Nordrhein-Westfalen), 20 Schweine verletzt
- 3.01.2019: Filsum (Niedersachsen), mehrere Hühner verletzt
- 20.01.2019: Bad Nenndorf(Niedersachsen), 20 Rinder getötet
- 4. März 2018: Meßkirch (Baden-Württemberg), 150 Ferkel getötet
- 11. März 2018: Garrel (Niedersachsen), fast 2.600 Schweine getötet
- 13 März 2018: Dörpen (Niedersachsen), 460 Schweine getötet
- 15. März 2018: Steinsdorf (Sachsen-Anhalt), Brand in Schweinemast, Tiere bleiben unverletzt
- 22. April 2018: Ottenhagen (Brandenburg), 50 Schweine getötet
- 15. Juni 2018: Wienkamp (Nordrhein-Westfalen), 18 Tiere getötet
- 21. Juni 2018: Meschede-Calle (Nordrhein-Westfalen), 40 Tiere getötet
- 25. Juni 2018: Nowak (Brandenburg), 26.000 Küken getötet
- 28. Juni 2018: Stolzenau (Niedersachsen), fast 700 Schweine getötet
- 7. Juli 2018: Gladau (Sachsen-Anhalt), Brand in Schweinezucht, Tiere bleiben unverletzt
- 8. Juli 2018: Lippe (Nordrhein-Westfalen), 600 Ferkel und 50 Sauen getötet
- 15. Juli 2018: Klosterneuendorf (Sachsen-Anhalt), 50 Schweine getötet
- 15. Juli 2018: Rheine (Nordrhein-Westfalen), 8.000 Schweine getötet
- 28. Juli 2018: Bortfeld (Niedersachsen), 32 Schweine bleiben unverletzt
- 8. August 2018: Tann (Hessen), 6 Schweine getötet
- 8. September 2018: Beckum (Nordrhein-Westfalen), 10.000 Küken in Brüterei getötet
- 08. November 2018: Heinrichswalde (Mecklenburg-Vorpommern), keine Puten getötet
- 17. November 2018: Mettingen (Nordrhein-Westfalen), 1.700 Schweine getötet
- 19.9.2011: Lünen (Nordrhein-Westfalen)
- 15.5.2013: Paderborn (Nordrhein-Westfalen)
- 17.2.2015: Bogen (Bayern)
- 8.2.2016: Paderborn (Nordrhein-Westfalen)
- 28.3.16: Lohne (Niedersachsen)
- 15.10.16: München (Bayern)
- 25.11.2014: Kreis Cloppenburg, Verwesende, sterbende und verwahrloste Schweine (Hof war schon vorher aufgefallen)
- Dez.2014: Dithmarschen (Schleswig-Holstein), 700 Rinder verwahrlost (Hof war schon 2010 aufgefallen)
- 2015: Landsberg (Bayern), 2 Kühe verhungert
- Oktober 2016: Ulm (Baden-Württemberg), mehr als 160 Schweine notgetötet
- 19.11.2016: Merklingen (Baden-Württemberg), Schweine mit offenen Wunden, angefressenen Ohren oder tellergroßen Geschwüren, Kadaver verwesender Schweine (Hof war schon vorher aufgefallen)
- 11.10.2017: Merzen (Niedersachsen), 400 Ferkel verhungert
- 27.10.2017: Wrestedt (Niedersachsen), 13 Rinder verhungert und verdurstet
- 2.2.2018: Neustadt/Aisch (Bayern), 1 Schwein verhungert
- 9.4.2018: Gelchshaim (Bayern), mehrere hundert Schweine tot in Stall gefunden
- 23.4.2018: bei Augsburg (Bayern), eingewachsene Halskette bei Anbindehaltung
- 9.5.2018: Demker (Sachsen-Anhalt), Tote Kühe liegen über Tage und Wochen in Milchkuhbetrieb
- 12.9.2018: Käßlig (Thüringen), 486 Schweine in Schweinemast erstickt
- 25.5.2021: Rothenburg (Bayern), 150 Rinder tot aufgefunden
Stand: 08/2019 | Text: © Animal Rights Watch e.V. | Bilder: © Animal Rights Watch e.V.
