
Rinder
Kühe in der Milchindustrie sind nach 4 Jahren Turbomilchgeben so ausgebrannt, dass nur noch der Schlachthof wartet.
Das Leben der Rinder: jenseits von „grüne Wiese“
Erst sind sie „Milchkuh“, dann werden sie „Rindfleisch“: Die Rindfleischproduktion in Deutschland erfolgt überwiegend durch die Schlachtung ausgedienter „Milchkühe“ und deren für die Milchproduktion unbrauchbaren männlichen Nachkommen. Die Haltung von Rindern der „Fleischrassen“, die man vereinzelt in „Mutterkuhhaltungen“ grasend auf einer Weide sieht, spielt zahlenmäßig in Deutschland nur eine sehr untergeordnete Rolle.
Das Leben der Rinder
Bio als Lösung?
Glückliche Kühe auf grüner Wiese sind die Idealvorstellung des Verbrauchers, der beim Einkauf auf Milchprodukte aus vermeintlich artgerechter Haltung achtet. Nur 3,6 % (Jahr 2016) der in Deutschland gehaltenen Milchkühe sind „Bio-Tiere“ – sind wenigstens sie glücklich? Ein kurzer Blick nach Bayern verschafft Aufklärung, dass selbst Bio-Kühe alles andere als ein „artgerechtes Leben“ führen. In 900 bayerischen Bio-Betrieben leben die Milchkühe in Anbindehaltung im Stall – und das ganz legal. Derzeit lebt etwa ein Drittel aller ökologisch gehaltenen Milchkühe in Anbindehaltung. Ihr Leben währt dabei nicht länger als das der „konventionellen Milchkühe“ – nach etwa 5 Jahren sind auch sie so verbraucht, dass sie im Schlachthof landen.
Die hübsche Vorstellung, dass der Mensch der Kuh nur die Milch nimmt, die „sowieso da ist und übrig bleibt“, ist auch bei Bio pure Illusion. Auch Bio-Kälbern wird die Trennung von ihren als Milchkühen gehaltenen Müttern kurz nach der Geburt zugemutet, während der Mensch die Milch trinkt, die für die Kälber bestimmt war. Die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit zeigt sich auch beim Thema „schmerzhafte Eingriffe“: in fast der Hälfte der Bioherden sind die Rinder enthornt.
Stand: 08/2019 | Text: © Animal Rights Watch e.V. | Bilder: © Animal Rights Watch e.V.
