Gans im Land der Tiere

Daunen – Das Leid der Gänse und Enten

Bei Daunen handelt es sich um das weiche Untergefieder von Wasservögeln wie Enten oder Gänsen. Sie halten die Vögel im Winter warm und sind zudem sehr weich und leicht. Auf Grund dieser Eigenschaften sind Daunen in Decken, Jacken und Mänteln als Füllmaterial weit verbreitet. Meist werden sie von Enten und Gänsen gewonnen.

Kein Nebenprodukt der Schlachtindustrie

Daunen werden von vielen als Nebenprodukt der Fleisch- oder Stopfleberindustrie angesehen, was nur bedingt der Fall ist. Während Enten die Daunen ausschließlich nach der Schlachtung entrissen und verwendet werden, stammen Gänsedaunen auch von lebendigen Tieren und ihre Gewinnung verursacht enorme Qualen. Nicht zuletzt werden mit Daunen zusätzliche große Gewinne in der Fleisch- und Stopfleberindustrie erzielt und stabilisieren diese Branche damit.

Tierquälerischer Lebendrupf

Der Lebendrupf hat den ökonomischen Vorteil, dass die Daunen nachwachsen und sie mehrfach geruft werden können. Das Rupfen lebender Tiere ist sehr belastend und qualvoll für die Tiere. Sie werden dabei gefangen, festgehalten und umgedreht. Das Ausrupfen der Federn ist mindestens so schmerzhaft wie das Ausreißen der Kopfhaare beim Menschen.

Die meisten in Deutschland verwendeten Daunen stammen aus China, Ungarn und Polen, wo der Lebendrupf gängige Praxis ist. Allein dafür angeheuerte »Rupfertruppen« verletzen die Tiere oft beim rücksichtslosen Akkord-Lebendrupf, vor allem dann, wenn der Federkiel der Daune noch unausgereift ist, wodurch beim Rupfen die Haut auf- und abgerissen wird. Größere Wunden werden sofort und ohne Betäubung genäht, gebrochene Flügel nur notdürftig zusammengebunden.

In der EU ist die Praxis des Lebendrupfs verboten – außer wenn die Tiere in der Mauser sind, sie also beim Federwechsel ihre Daunen von selbst verlieren. Es ist erlaubt ihnen in dieser Zeit die Daunen aus dem Gefieder zu streifen (»Mauserraufen«). Dies führt in vielen Betrieben dazu, der ganzen Herde unter dem Vorwand der Mauser das Gefieder zu rupfen – auch wenn die Tiere selbstverständlich nicht alle gleichzeitig in den Federwechsel kommen.

Tierfreundliche Alternativen

Egal ob Tot- oder Lebendrupf, Daunen sind mit viel Tierleid verbunden. Auch wenn sie nach dem Tod geruft werden, leben die Tiere unter Bedingungen, die ihren natürlichen Bedürfnissen zuwiederlaufen. Zum Beispiel haben die meisten Enten und Gänse, obwohl sie Wasservögel sind, keinen Zugang zu Wasser. Wie jedes sogenannte Nutztier werden auch sie nach einem kurzen Leben geschlachtet. Dabei gibt es inzwischen viele tierfreundliche Alternativen zu Daunenprodukten. Die Pflanzenfaser Kapok hat hervorragende isolierende Eigenschaften und findet sich in Winterjacken. Moderne Mikrofaserfüllungen wie Lyocell und Lyosan in Bettdecken sind zusätzlich anti-allergen und lassen sich bei hoher Temperatur waschen. Auch Polytherm-Produkte bieten die genannten Vorteile und sind eine kostengünstige Alternative zu Daunen.

Stand: 12/2019 | Text: © Animal Rights Watch e.V. | Bilder: © Land der Tiere

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