Aufgedeckt

Wir zeigen, was sich wirklich hinter den Mauern der Tierindustrie abspielt.

Grausame Zustände in deutscher Weihnachts-Entenfarm aufgedeckt

In dunklen Hallen leben Enten zu Tausenden auf Metallgitterböden – eng gedrängt, ohne Einstreu, ohne Badewasser. Gehunfähige und schwer verletzte Tiere sind zu sehen. Angestellte packen die Enten an Flügeln und Hälsen, schleudern sie durch die Luft und treiben damit andere Enten in Transportkisten. Kranken Tieren wird der Hals umgedreht, sie sterben einen qualvollen, langsamen Tod.

14. Dezember 2023, Brandenburg

ARD Brisant berichtet mit Videomaterial von ARIWA.

Neue Undercover-Aufnahmen von Animal Rights Watch enthüllen massive Tierquälerei an Enten, die derzeit als Weihnachtsbraten angeboten werden. Um die Enten vor dem Schlachten aus dem Stall zu treiben, schleudern Angestellte und Betriebsleiter die Tiere brutal durch die Luft und treiben damit andere Enten in Transportkisten, wo ihnen Beine und Flügel eingeklemmt werden. Die wehrlosen Tiere werden getreten, an den Hälsen gepackt und geworfen. Zweimal innerhalb kurzer Zeit tötet eine Mitarbeiterin Tiere illegal durch Halsumdrehen. Einmal ist zu sehen, wie ein Tier nach einem solchen Tötungsversuch noch über eine Minute mit dem Tode ringt.

Auch die Haltungsform ist tierquälerisch. Die Enten leben mit ihren empfindlichen Füßen ausschließlich auf Gitterböden, nirgends gibt es Einstreu, Stroh oder eine andere weiche Unterlage. Die Aufnahmen zeigen tote und kranke Tiere, teils mit offenen, blutenden und unversorgten Wunden im Stall zwischen den anderen Tieren. Viele Enten haben deformierte Beine oder Füße und müssen furchtbare Schmerzen auf den Gitterböden haben. Eine Ente ist so schwach, dass sie nicht mehr an die Tränken kommt und stirbt, sehr wahrscheinlich verdurstet.

Baden können die Wasservögel in den Ställen nicht, auch nicht mit Wasser ihr Gefieder pflegen. Mehreren hundert Tieren stehen lediglich in einigen Buchten vereinzelt Trichtertränken zur Verfügung, in denen sie maximal ihren Kopf benässen können. Auch einen Tageslicht-Rhythmus kennen diese Enten nicht. Bis auf die kurzen Zeiträume, wenn Angestellte den Stall betreten, leben sie ganztägig im Dunkeln, nur mit dämmrigem Rotlicht. Diese Dunkelhaft soll den Kannibalismus eindämmen, der in solchen Haltungsformen zwangsläufig auftritt.

Für Enten in Mastanlagen sind solche oder ähnliche Zustände oft Alltag. In diesem Betrieb wurde darüber hinaus noch aktive Tierquälerei dokumentiert. Animal Rights Watch fordert eine Schließung des Betriebs und den Entzug der Tierhaltegenehmigung für den Betreiber, der selbst bei den Gräueltaten anwesend war.

Text: Animal Rights Watch e.V. | Bilder: Animal Rights Watch e.V.

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