Leichte Sprache IconWie leben Tiere in der Fleisch·produktion?

Viele Menschen sagen:

Ich esse nur ganz wenig Fleisch.

Aber das ist falsch.
Im Durchschnitt isst jeder Deutsche in seinem Leben:

  • 1.000 Hühner.
  • 50 Schweine.
  • 50 Puten.
  • 5 Rinder.
  • 5 Schafe.
  • 50 Gänse und Enten.
  • Und sehr viele Fische und Meeres·tiere.

2018 sind 771 Millionen Tiere in deutschen Schlacht·höfen getötet worden.
662 Millionen davon waren Mast·hähne.

Mast·hähne

Manche Hähne werden für die Fleisch·produktion gemästet.

Das heißt:
Die Hähne sollen schnell wachsen und mehr Gewicht bekommen.

Dann werden diese Hähne im Schlacht·hof getötet.

Diese Hähne heißen auch: Mast·hähne.

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Und 56 Millionen davon waren Schweine.

Moderne Tier·haltung?

Fast alles Fleisch in Deutschland kommt aus Massen·tier·haltung.

Massen·tier·haltung

Für die Fleisch·produktion betreiben viele Betriebe Massen·tier·haltung.

In der Massen·tier·haltung hat ein Betrieb sehr viele Tiere:

Eine Hühner·farm hat dann zum Beispiel mehr als 40.000 Hühner.

Oder eine Schweine·farm hat mehr als 2.500 Schweine.

Diese Tiere müssen mit sehr wenig Platz leben:

Die Tiere müssen eng zusammen·stehen.

Und die Tiere haben keinen Auslauf.

Deshalb haben die Tiere viel Stress und werden oft krank.

Fleisch aus der Massen·tier·haltung ist aber billig.

Und mit billigem Fleisch lässt sich sehr viel Geld verdienen.

 

Deswegen gibt es auch viel Massen·tier·haltung.

Massen·tier·haltung gibt es auch für andere Tier·produkte.

Zum Beispiel:

  • Eier.
  • Oder Milch.

Viele Menschen denken:

Massen·tier·haltung ist sehr schlimm für Tiere.

Das stimmt.

Aber auch alle anderen Arten von Tier·haltung für Tier·produkte sind schlecht.

Den Tieren in Bio-Betrieben geht es zum Beispiel auch schlecht.

Trotzdem denken viele Menschen bei Tier·leid nur an Massen·tier·haltung.

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Insgesamt sind es 98 Prozent.
Die Werbung zeigt ein anderes Bild.
Auf den Fleisch·verpackungen sind grüne Wiesen zu sehen.
Und die Tier·haltung wird mit schönen Worten beschrieben.
Zum Beispiel:

  • Kuh·komfort.
  • Oder: Wellness im Schweine·stall.

Das sind aber nur Lügen.
In der Wirklichkeit sieht die Tier·haltung fast immer anders aus.
Moderne Tier·haltung ist grausam.
Die Tiere werden schlecht behandelt.

Und die Tiere leiden sehr.
Rinder werden zum Beispiel enthornt.

enthornt

Rinder haben eigentlich Hörner.

In der Massen·tier·haltung sind die Hörner aber ein Problem.

Rinder mit Hörnern brauchen nämlich mehr Platz.

Deshalb werden ihre Hörner entfernt.

Dabei haben die Rinder bei der Enthornung eigentlich noch gar keine Hörner.

Rinder werden nämlich schon ganz jung enthornt.

Dafür gibt es ein Enthornungs·gerät.

Das Enthornungs·gerät verbrennt die Horn·ansätze.

Die Horn·ansätze sind am Kopf.

Aus den Horn·ansätzen wachsen später die Hörner.

Dann können die Hörner nicht mehr wachsen.

Die Enthornung tut weh.

Aber die Rinder werden ohne Betäubung enthornt.

Das heißt:

Die Rinder haben dabei viele Schmerzen.

 

Manchmal entzünden sich die Horn·ansätze danach.

Dann haben die Rinder noch mehr Schmerzen.

Und die Rinder müssen dann vielleicht Medikamente nehmen.

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Hühnern werden die Schnäbel abgeschnitten.
Schweinen werden die Schwänze abgeschnitten.
Und die Tiere müssen in viel zu engen Ställen und Käfigen leben.
Dort ist es oft sehr dreckig.
Viele Tiere werden dadurch krank oder sterben.

Art·gerechte Tier·haltung?

3 von 4 Menschen aus Deutschland sagen:

Fleisch soll aus art·gerechte Tier·haltung sein.

Art·gerechte Tier·haltung

In der Natur leben Tiere anders als in der Tier·haltung:

  • Hühner leben in kleinen Gruppen.
  • Kälber bleiben bei ihren Müttern.
  • Und Rinder haben Hörner.

Bei einer art·gerechten Tier·haltung leben Tiere fast wie in der Natur.

Aber auch diese Tiere werden im Schlacht·hof brutal getötet.

Art·gerechte Tier·haltung ist heute sehr selten.

Fast alle Tiere leben in Massen·tier·haltung.

Art·gerechte Tier·haltung ist nämlich teurer als Massen·tier·haltung.

Aber wirklich art·gerecht ist nur ein Leben in Freiheit.

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Und diese Menschen denken:

Wir essen Fleisch aus art·gerechter Tier·haltung.

Auf vielen Fleisch·verpackungen sind nämlich Tier·wohl-Labels.
Das sind bestimmte Bilder oder Symbole.
Die Labels sollen zeigen:

Die Tiere hatten vor der Schlachtung ein gutes Leben.

Aber das ist falsch.
Vielleicht sind die Haltungs·bedingungen von diesen Tieren etwas besser.
Aber die Haltungs·bedingungen sind immer noch schlecht.
Das gilt auch für Tiere aus Bio·haltung.

Vielleicht geht es manchen Tieren vor der Schlachtung wirklich gut.
Aber auch diese Tiere werden im Schlacht·hof brutal getötet.
Das ist nicht nötig.
Und das ist nicht gut!

Viele Medikamente

Fast alle Nutz·tiere bekommen Antibiotika.

Antibiotika

Antibiotika sind Medikamente.

Die Einzahl von Antibiotika ist Antibiotikum.

Antibiotika helfen gegen viele Krankheiten.

Menschen und Tiere können Antibiotika nehmen.

Ärzte verschreiben Antibiotika bei bestimmten Krankheiten.

Zum Beispiel:

  • Bei einer Mandel·entzündung.
  • Bei einer Lungen·entzündung.
  • Oder bei einer Mastitis.
    Eine Mastitis ist eine Brust·entzündung.
    Menschen können eine Mastitis an der Brust bekommen.
    Und Kühe können eine Mastitis an ihrem Euter bekommen.

 

Tiere in der Massen·tier·haltung bekommen sehr viele Antibiotika.

Tiere in der Massen·tier·haltung können nämlich schnell krank werden:

Diese Tiere haben viel Stress.

Diese Tiere haben auch zu wenig Platz.

Und deshalb verletzen sich diese Tiere oft.

 

In der Massen·tier·haltung leben zu viele Tiere.

Deshalb kann man nicht heraus·finden:

    Welche Tiere sind krank und brauchen Antibiotika?

Und deshalb bekommen einfach alle Tiere die Antibiotika.

Das ist nicht gut.

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Trotzdem werden viele Tiere krank.
Jedes Jahr sterben in Deutschland 50 Millionen Tiere schon bei der Aufzucht.
30 Millionen davon sind Mast·hähne.

Mast·hähne

Manche Hähne werden für die Fleisch·produktion gemästet.

Das heißt:
Die Hähne sollen schnell wachsen und mehr Gewicht bekommen.

Dann werden diese Hähne im Schlacht·hof getötet.

Diese Hähne heißen auch: Mast·hähne.

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Und 4 Millionen Tiere sterben auf dem Weg zum Schlacht·hof.
Trotzdem werden die Haltungs·bedingungen nicht besser.
Denn das kostet Geld.
Mit den toten Tieren verdienen die Tier·halter zwar kein Geld.
Aber das ist trotzdem billiger als bessere Haltungs·bedingungen.

Tod im Schlacht·hof

Der Transport zum Schlacht·hof ist für alle Tiere schlimm.
Vor der Schlachtung hören die Tiere die Schreie von den anderen.
Die Tiere können das Blut riechen.
Die Tiere haben Angst und Stress.
Oft haben die Tiere durch den Transport auch Schmerzen.

Die Tiere sollen vor der Schlachtung betäubt werden.
Das passiert auf unterschiedliche Art.
Zum Beispiel:

  • Mit Strom.
  • Mit Gas.
  • Oder mit einem Bolzen·schuss·gerät.

Bolzen·schuss·gerät

Zum Schlachten müssen Tiere betäubt sein.

Dafür schießt der Schlachter mit dem Bolzen·schuss·gerät in den Kopf vom Tier.

Ein Bolzen·schuss·gerät ist eine Art Schuss·waffe.

Und dann tötet der Schlachter das Tier.

Das Betäuben klappt nicht immer richtig.

Dann muss der Schlachter das Bolzen·schuss·gerät nochmal benutzen.

Manchmal denkt der Schlachter:

Das Tier ist betäubt.

Aber das Tier ist nicht betäubt.

Der Schlachter hat nämlich einen Fehler gemacht.

Und dann tötet der Schlachter das Tier ohne Betäubung.

Das Tier hat dann vor seinem Tod große Schmerzen.

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Rinderschlachtung

Betäubung mit Bolzen·schuss·gerät

Doch oft passieren bei der Betäubung Fehler.
Eine Untersuchung hat gezeigt:

Jedes Jahr werden 56 Millionen Tiere nicht richtig betäubt.

Diese Tiere bekommen bei der Schlachtung also alles mit.
Dann werden Rindern ohne Betäubung die Beine abgeschnitten.
Oder Hühner werden ohne Betäubung in kochendes Wasser geworfen.
Diese schlimmen Fehler passieren nicht nur in riesigen Schlacht·höfen.
Diese Fehler passieren überall.

Ein Leben ohne Fleisch?

Fleisch·essen ist schlecht für die Umwelt.
Für Fleisch müssen Tiere leiden und sterben.
Aber Menschen brauchen kein Fleisch.
Fleisch ist für eine gesunde Ernährung nicht wichtig.
Fleisch·essen kann Menschen sogar krank·machen.
Immer mehr Forscher sagen:

Veganer leben oft gesünder.
Veganer bekommen vielleicht sogar weniger Krankheiten.
Das Risiko für Diabetes und Krebs ist zum Beispiel kleiner.

Menschen können in jeder Lebens·phase vegan leben:

  • Bei einer Schwangerschaft.
  • In der Still·zeit.
  • In der Kindheit.
  • In der Pubertät.
  • Und als Erwachsene.

Was fordert ARIWA?

Stand: 10/2020 | Text: © Animal Rights Watch e.V. | Bilder: © Animal Rights Watch e.V.

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