
Hamster
Hamster sind eigentlich für die Heimtierhaltung absolut ungeeignet: ihre Nachtaktivität schließt Kinder als Halter*innen aus, ihr enormes Bewegungsbedürfnis kann in einem Käfig absolut nicht befriedigt werden.
Tipps zur Tierhaltung: Hamster
Der Goldhamster stammt ursprünglich aus Syrien. Etwa Hundert Jahre nach seiner Entdeckung wurden im Jahr 1930 die ersten wilden Exemplare eingefangen. Man züchtete sie erst zu Forschungszwecken, die Hamster wurden aber sehr schnell auch beliebte Heimtiere,
die ihren Weg nach Deutschland 1945 fanden. Goldhamster gibt es heute in verschiedenen Fell- und Farbschlägen. Neben dem Goldhamster gibt es noch Zwerghamsterarten wie z.B. den Dsungarischen Zwerghamster, welche erst seit kurzer Zeit als Heimtiere gehalten werden.
Bedürfnisse und Haltung
Hamster sind nachtaktive Nagetiere. Den Tag verschlafen sie in selbst gegrabenen Bauten mit verschiedenen Kammern, Nachts legen sie auf ihrer Nahrungssuche sehr weite Strecken zurück. Hamster sind absolute Einzelgänger und dulden Partner*innen in ihrem Bau nur zur Paarung.
Wenn Sie sich für die Haltung eines Hamsters entscheiden, weil sie einem herrenlosen Hamster ein Zuhause geben wollen, sollten Sie versuchen, dem Tier sein Leben so artgerecht wie möglich zu gestalten. Dazu gehört als Erstes, dass Sie eine geräumige Behausung anschaffen oder selbst bauen. Das kann z.B. ein großer Chinchillakäfig, ein großes Terrarium oder etwas ähnliches sein. In diesem muss der Hamster buddeln können (statt üblicher Einstreu können Sie eine Mischung aus Sand und ungedüngter Blumenerde verwenden), der Hamster klettert auch sehr gerne (Äste, Zweige und Leitern installieren, welche auf Sitzbretter in verschiedenen Höhen führen), Häuschen in unterschiedlichen Größen dienen zum Schlafen, Futter lagern oder als Toilette, Papier- und Tonröhren, Wurzeln etc. regen zum durch- und drüber laufen an und vertreiben somit die Langeweile. Als Bau- und Polstermaterial für Behausung und Schlafhäuschen eignet sich Stroh am besten (zerschnipselte Stoffe oder Wolle sind lebensgefährlich, da sich einzelne Fäden um Gliedmaßen und Hals wickeln können; auch synthetische „Hamsterwatte“ aus dem Zoohandel ist unnötiger Unfug!).
Hamster klettern sehr gerne, obwohl sie es nicht besonders gut können, deswegen müssen Sie immer aufpassen, dass Ihr Hamster nicht irgendwelche Höhen erklimmt, von denen er dann herunterfällt und sich seine Knochen bricht. Das Gleiche gilt natürlich auch, wenn Sie ihn in der Hand haben!
Noch einmal betont werden muss, dass Hamster für Kinder absolut nicht geeignet sind, da Kinder natürlich dazu neigen, mit ihrem Tier spielen zu wollen, wenn sie aus der Schule kommen – und somit wird der Hamster ständig während seiner Ruhezeit gestört. Umgekehrt ist es natürlich genau so: wenn die Kinder schlafen, wird der Hamster munter und randaliert stundenlang in seinem Käfig herum, der Unterschied ist nur, dass er halt nicht anders kann, der Tierhalter aber sehr wohl in der Lage sein sollte, den natürlichen Aktivitäts-Rhythmus seines Hamsters zu tolerieren.
Tipps zur Haltung von:
Stand: 08/2019 | Text: © Animal Rights Watch e.V. | Bilder: © Animal Rights Watch e.V. und Pixabay
