Wie leben Rinder in der Milch·produktion?
Viele Menschen haben ein falsches Bild von der Milch·produktion.
In der Werbung sehen wir einzelne Milch·kühe auf grünen Wiesen.
Aber die Realität sieht anders aus.
In Deutschland leben 4 Millionen Milch·kühe.
Fast alle davon sind ihr Leben lang nie auf einer Weide.
Die meisten Milch·kühe leben in sehr großen Ställen.
Dort stehen und liegen die Kühe den ganzen Tag auf Beton.
Diese Kühe kennen keine grünen Wiesen.
Milch·kühe in einem großem Stall
Viele Menschen denken auch:
Kühe geben immer Milch.
Und die Kühe brauchen die Milch nicht selber.
Deshalb können wir Menschen die Milch trinken.
Aber das ist falsch!
Kühe sind Säuge·tiere.
Menschen sind auch Säuge·tiere.
Säuge·tiere produzieren die Milch nur für ihre Kinder.
Hat eine Kuh gerade kein Kalb?
Dann gibt die Kuh auch keine Milch.
Deshalb wird die Kuh immer wieder geschwängert.
Die Kuh muss also immer wieder ein Kalb bekommen.
Das passiert bei jeder Milch·kuh 3 bis 4 mal.
Die Milch·bauern nehmen der Kuh diese Kälber dann weg.
Die Kälber sollen die Milch nicht trinken.
Denn die Milch·bauern wollen die Milch verkaufen.
Kälber leiden
Die Kälber dürfen ihre Mutter·milch nicht trinken.
Die Kälber bekommen Milch·austauscher.
Das ist eine Ersatz·nahrung.
Die Trennung ist für die Kälber und Mutter·tiere sehr schwer.
Die Tiere rufen oft noch sehr lange nach einander.
Die Kälber müssen ohne ihre Mütter aufwachsen.
Die Kälber leben dann oft in Kälber-Iglus.
Das sind sehr kleine und weiße Plastik·hütten.
In ein Kälber-Iglu passt gerade so 1 Kalb hinein.
Das alles ist für die Kälber sehr schlimm.
Die Kälber leiden darunter.
Und viele Kälber bekommen Verhaltens·störungen.
Die Kälber verhalten sich also anders als normal.
Kälber in Kälber-Iglus
Weibliche Kälber
Die weiblichen Kälber müssen später auch Milch·kühe werden.
Dann müssen die Kälber das gleiche erleben wie ihre Mütter.
Haben die Kälber Hörner?
Dann werden die Kälber enthornt.
enthornt
Rinder haben eigentlich Hörner.
In der Massen·tier·haltung sind die Hörner aber ein Problem.
Rinder mit Hörnern brauchen nämlich mehr Platz.
Deshalb werden ihre Hörner entfernt.
Dabei haben die Rinder bei der Enthornung eigentlich noch gar keine Hörner.
Rinder werden nämlich schon ganz jung enthornt.
Dafür gibt es ein Enthornungs·gerät.
Das Enthornungs·gerät verbrennt die Horn·ansätze.
Die Horn·ansätze sind am Kopf.
Aus den Horn·ansätzen wachsen später die Hörner.
Dann können die Hörner nicht mehr wachsen.
Die Enthornung tut weh.
Aber die Rinder werden ohne Betäubung enthornt.
Das heißt:
Die Rinder haben dabei viele Schmerzen.
Manchmal entzünden sich die Horn·ansätze danach.
Dann haben die Rinder noch mehr Schmerzen.
Und die Rinder müssen dann vielleicht Medikamente nehmen.
Das tut sehr weh.
Männliche Kälber
Männliche Kälber können keine Milch geben.
Deshalb sind diese Kälber für die Milch·bauern nutzlos.
Die männlichen Kälber werden für die Fleisch·produktion gemästet.
Das heißt:
Die Kälber sollen schnell wachsen und mehr Gewicht bekommen.
Die Kälber dürfen nur wenige Wochen oder Monate leben.
Dann werden die Kälber im Schlacht·hof getötet.
Die Kühe leiden
Die Euter von Milch·kühen sind heute viel größer als früher.
Die Euter wurden extra groß gezüchtet.
Dadurch haben die Milch·kühe viele Probleme.
Die großen Euter sind zum Beispiel sehr schwer.
Deshalb bekommen viele Milch·kühe Probleme mit dem Rücken.
Viele Milch·kühe bekommen die Krankheit Mastitis.
Dabei entzündet sich das Euter.
Das tut sehr wehr.
Mastitis entsteht zum Beispiel durch das viele Melken.
Und die Kühe liegen oft auf dem dreckigen Boden im Stall.
So können Krankheits·erreger leicht in das Euter kommen.
Euter von einer Milch·kuh
Viele Milch·kühe bekommen auch eine Krankheit an Beinen und Klauen.
Die Krankheit heißt: Bein- und Klauen·krankheit.
Die Kühe stehen nämlich auf dem dreckigen Boden im Stall.
Der Boden ist nass und rutschig.
Und oft ist der Boden voll mit Kot.
Milch·kühe bekommen oft Antibiotika.
Antibiotika
Antibiotika sind Medikamente.
Die Einzahl von Antibiotika ist Antibiotikum.
Antibiotika helfen gegen viele Krankheiten.
Menschen und Tiere können Antibiotika nehmen.
Ärzte verschreiben Antibiotika bei bestimmten Krankheiten.
Zum Beispiel:
- Bei einer Mandel·entzündung.
- Bei einer Lungen·entzündung.
- Oder bei einer Mastitis.
Eine Mastitis ist eine Brust·entzündung.
Menschen können eine Mastitis an der Brust bekommen.
Und Kühe können eine Mastitis an ihrem Euter bekommen.
Tiere in der Massen·tier·haltung bekommen sehr viele Antibiotika.
Tiere in der Massen·tier·haltung können nämlich schnell krank werden:
Diese Tiere haben viel Stress.
Diese Tiere haben auch zu wenig Platz.
Und deshalb verletzen sich diese Tiere oft.
In der Massen·tier·haltung leben zu viele Tiere.
Deshalb kann man nicht heraus·finden:
- Welche Tiere sind krank und brauchen Antibiotika?
Und deshalb bekommen einfach alle Tiere die Antibiotika.
Das ist nicht gut.
Denn die Milch·kühe sind sehr oft krank.
Ein kleiner Teil von den Antibiotika landet dann in der Milch.
Trinken Menschen diese Milch?
Dann trinken die Menschen auch die Reste von den Antibiotika mit.
Das ist nicht gut.
Kühe können zwischen 20 und 30 Jahre alt werden.
Aber Milch·kühe leben heute im Durchschnitt nur 4 bis 5 Jahre.
Manche Kühe sterben schon vorher an einer Krankheit.
Und die anderen Kühe geben in dem Alter nicht mehr so viel Milch.
Dann lassen die Milch·bauern die Kühe schlachten.
Ist Milch gesund?
In Milch ist viel Eiweiß und Kalzium.
Deshalb denken viele Menschen:
Milch ist gesund.
Aber das ist falsch!
In Milch sind nämlich heute oft sehr viele ungesunde Dinge.
Zum Beispiel:
- Umwelt·gifte
Antibiotika
Antibiotika
Antibiotika sind Medikamente.
Die Einzahl von Antibiotika ist Antibiotikum.
Antibiotika helfen gegen viele Krankheiten.
Menschen und Tiere können Antibiotika nehmen.
Ärzte verschreiben Antibiotika bei bestimmten Krankheiten.
Zum Beispiel:
- Bei einer Mandel·entzündung.
- Bei einer Lungen·entzündung.
- Oder bei einer Mastitis.
Eine Mastitis ist eine Brust·entzündung.
Menschen können eine Mastitis an der Brust bekommen.
Und Kühe können eine Mastitis an ihrem Euter bekommen.
Tiere in der Massen·tier·haltung bekommen sehr viele Antibiotika.
Tiere in der Massen·tier·haltung können nämlich schnell krank werden:
Diese Tiere haben viel Stress.
Diese Tiere haben auch zu wenig Platz.
Und deshalb verletzen sich diese Tiere oft.
In der Massen·tier·haltung leben zu viele Tiere.
Deshalb kann man nicht heraus·finden:
- Welche Tiere sind krank und brauchen Antibiotika?
Und deshalb bekommen einfach alle Tiere die Antibiotika.
Das ist nicht gut.
- Eiter
- Oder Blut
Es gibt andere Nahrungs·mittel mit viel Kalzium.
Diese Nahrungs·mittel sind besser als Milch.
Zum Beispiel:
- Grünes Blatt·gemüse.
- Samen und Nüsse.
- Soja·bohnen.
- Tofu.
- Oder pflanzliche Milch·alternativen.
Milch steht heute im Zusammenhang mit vielen Krankheiten.
Milch·trinken löst diese Krankheiten also vielleicht aus.
Oder Milch·trinken macht diese Krankheiten schlimmer.
Zum Beispiel:
- Asthma.
- Diabetes Typ 1.
- Blähungen.
- Brust·krebs und Prostata·krebs.
- Migräne.
- Oder Akne.
Kuh·milch·allergie und Laktose·intoleranz
Sehr viele Menschen haben eine Kuh·milch·allergie.
Diese Menschen vertragen keine Kuh·milch.
Und Zwei·drittel von allen Menschen auf der Welt sind laktose·intolerant.
Diesen Menschen fehlt ein Enzym für die Verdauung.
Dieses Enzym heißt: Laktase.
Ohne Laktase kann unser Körper keine Milch verdauen.
Dann bekommen wir von Milch zum Beispiel:
- Durchfall.
- Bauch·schmerzen.
- Oder Übelkeit.
Eigentlich sind alle Menschen irgendwann laktose·intolerant.
Das ist nämlich keine Krankheit.
Als Babys haben Menschen genug Laktase.
Denn Babys trinken Mutter·milch.
Irgendwann brauchen die Babys keine Mutter·milch mehr.
Und dann brauchen die Babys auch keine Laktase mehr.
Deshalb hat der Körper mit der Zeit immer weniger davon.
Aber viele Menschen trinken die Mutter·milch von Kühen.
Deshalb produzieren diese Menschen immer weiter Laktase.
Pflanzen·milch statt Kuh·milch
Ein Leben ohne Milch·produkte muss kein Verzicht sein.
Heute gibt es sehr viele leckere Alternativen.
So kommen viele neue Produkte zum Speise·plan dazu.
Manche Menschen entdecken dadurch sogar die Lust am Kochen wieder.
Die pflanzlichen Alternativen zu Milch·produkten sind zum Beispiel aus:
- Soja.
- Mandeln.
- Hafer.
- Reis.
- Oder Dinkel.
Was fordert ARIWA?
Allen Tieren soll es gut gehen.
Deshalb sollen Menschen die Tiere nicht einsperren oder essen.
Hier findest du mehr Informationen in Leichter Sprache.
Stand: 10/2020 | Text: © Animal Rights Watch e.V. | Bilder: © Animal Rights Watch e.V.
