
Papageien
Das Zusammenleben mit Papageien bedeutet eine lebenslange Bindung einzugehen. Diese Entscheidung muss gut überlegt sein.
Haltung von Papageien
Seit es Menschen möglich war, in ferne Länder zu reisen, werden Papageien in Europa als Haustiere gehalten. Der Besitz eines großen bunten exotischen Vogels aus Südamerika (Amazonen, Aras), Australien (Kakadus, Großsittiche), Afrika (Graupapageien, Agaporniden, Mohrenkopfpapageien) oder Indonesien (Edelpapageien, Kakadus) machte früher wie heute die Menschen stolz und froh.
Bedürfnisse und Haltung
Im Trend sind schon länger handaufgezogene Papageien von angeblich seriösen Züchtern. Abgesehen davon, dass die Handaufzucht (mit dem Ziel, einen absolut zahmen Vogel zu erzeugen, mit dem Mensch alles machen kann, was er will) verboten weil tierschutzwidrig ist (es sei denn natürlich, die Elterntiere kümmern sich nicht um ihren Nachwuchs), ist es das schlimmste, was man einem Papagei antun kann. Die Vögel scheinen nach dieser Prozedur oft gar nicht mehr zu wissen, wer sie sind, haben Probleme mit anderen Vögeln und kleben derart an ihren Menschen, dass es diesen nach kurzer Zeit auf die Nerven geht.
Zahme Papageien betrachten ihren Menschen als ihren Partner, und das heißt, dass sie 24 Stunden täglich mit ihm zusammen sein wollen und das ein Leben lang. Da das kein Mensch leisten kann, sind Probleme vorprogrammiert: erst schreit der Vogel sich die Seele aus dem Leib, wenn sein Partner nicht bei ihm ist; irgendwann ist der zahme Hausgenosse dann soweit, dass er den Partner (seinen Menschen) jedes mal attackiert, wenn sich dieser nähert. Die andere Variante ist, dass der Papagei stumm und starr in seinem Käfig hockt und trauert.
Meist fängt er dann noch an, sich selbst zu verstümmeln und pickt sich Stück für Stück das Gefieder vom Leib; und dann ist noch nicht mal mehr die Optik des Vogels für Herrchen schön. Ganz schlimm wird die Geschichte, wenn ein Händler einem Kunden ein wildgefangenes Exemplar als „Pausenclown“ verkauft: der gestresste und ständig um sein Leben bangende, verängstigte und einsame Papagei wird seinem neuen Herrchen garantiert keine Freude machen. Ein weiteres Problem in den meisten Papageienhaltungen ist die Unterbringung, also der Käfig. Fakt ist, der Papagei gehört nicht in denselben! Papageien sind gesellig, intelligent, verspielt, sensibel und haben nicht zuletzt Flügel, mit denen sie auch fliegen wollen. Wenn Ihnen das bewusst ist, steht Ihnen vielleicht ein fröhliches Zusammenleben mit Ihren Papageien bevor.
Wenn Sie sich für die Haltung von Papageien entscheiden, sollten Sie bemüht sein, den Tieren ein möglichst natürliches Leben zu bieten. Das heißt, dass Sie mindestens zwei Tiere halten (diese müssen natürlich miteinander harmonieren, und das ist bei gestörten und vorgeschädigten Vögeln gar nicht so einfach, aber es gibt keinen Papagei, zu dem man nicht das passenden Pendant findet) und ihnen eine Voliere errichten, die Abwechslung und Anregung liefert und natürlich so groß ist, dass die Vögel auch darin fliegen können. Mit „Voliere“ ist keinesfalls so etwas wie ein „ein wenig zu groß geratener Käfig“ gemeint: eine Voliere hat Ausmaße von mehreren Metern und passt garantiert nicht in eine Ecke Ihres Wohnzimmers. Eine Möglichkeit: die Einrichtung eines eigenen Papageienzimmers, in dem sich die Tiere immer frei bewegen können. Optimal sind Außenvolieren mit beheiztem Schutzhaus, wo die Papageien an der frischen Luft herumturnen und ihr Leben leben können. Und Sie werden dann nicht nur Spaß an den Tieren haben, sondern auch ein einigermaßen gutes Gewissen, alles für Ihre Lieblinge getan zu haben!
Tipps zur Haltung von:
Stand: 08/2019 | Text: © Animal Rights Watch e.V. | Bilder: © Animal Rights Watch e.V.
