Stierkampf
Stierkampf

Der Stierkampf ist eine grausame, barbarische, tierquälerische und überflüssig Tradition, die in den Abfallkorb der Geschichte gehört.

Stierkampf – brutal, sinnlos und tödlich

Der Stierkampf läuft in drei Teilen ab: Im ersten Drittel wird der Stier in die Arena gelassen. Nachdem er vergeblich nach einem Fluchtweg gesucht hat, wird er von einem oder zwei Reitern mit einer Lanze mehrfach in den Nacken gestochen. Die Nackenmuskeln werden dabei verletzt bzw. durchtrennt und der Stier kann den Kopf nur noch unter Schmerzen heben. Er verliert bereits viel Blut.

Im zweiten Drittel werden ihm bis zu sechs bunte Spieße in den Rücken gestochen. Sie sind mit Widerhaken versehen und verursachen dem Tier starke Schmerzen. Im letzten Drittel führt der Matador ein paar Figuren mit dem roten Tuch aus. Dann sticht er dem Stier ein Schwert in den Körper, das oft die Lunge verletzt. Danach versucht der Matador den Stier mit einem Degenstoß ins Genick zu töten.

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Meist gelingt der Degenstoß in das Genick nicht und der Stier steht noch, blutet aber stark aus dem Maul. Wenn auch Wiederholungsstöße nichts nützen, veranlassen Helfer des Matadors, das Tier durch Wedeln mit den pink- und gelbfarbigen Tüchern, sich hin und her zu bewegen. Das bewirkt, dass das bereits in ihm steckende Schwert seine inneren Organe regelrecht zerstückelt. Der Stier bricht zusammen und ein Helfer zerstört ihm mit einem Dolch das Rückenmark. Der Stier ist jetzt immer noch nicht tot, sondern gelähmt. Bei vollem Bewusstsein werden ihm ein oder beide Ohren und manchmal auch der Schwanz als Trophäe für den Matador abgeschnitten. Danach wird er von Maultieren aus der Arena geschleift und ausgeblutet.

Nein. Durch physische Manipulationen wird das Risiko für den Torero stark verringert. Der Stier wird schon Wochen vorher auf den „Kampf“ vorbereitet. Um durch einen veränderten Winkel ein zielgerechtes Zustoßen zu verhindern und somit die Gefahr für den Torero zu mindern, werden dem Stier die Hörner manchmal um mehrere Zentimeter abgeschliffen, wobei empfindliche Nerven verletzt werden können. Er wird vor dem Kampf in Dunkelheit gehalten, damit er beim Einlauf in die Arena vom grellen Tageslicht geblendet ist. Außerdem bekommt er eine riesige Dosis an Abführmitteln, was ihn schwächt. Untersuchungen belegen, dass viele Stiere mit Phenylbutazon (Entzündungshemmer) gedopt werden, was aufgrund der Nebenwirkungen zu einer Verhaltensänderung führt. Der Einsatz dieser Chemikalie ist EU-weit bei Tieren, die zu Lebensmitteln verarbeitet werden, verboten.

Nein. Auch die Pferde, die beim Stierkampf mitwirken, leiden. Meistens sind es alte Pferde. Ihnen werden die Augen verbunden. Angeblich werden ihre Stimmbänder durchtrennt, damit sie nicht „schreien“ können, wenn sie vom Stier attackiert werden. Auch die Ohren werden ihnen verstopft. Vor dem „Kampf“ werden ihnen Beruhigungsmittel gespritzt. Sie tragen einen nur unzureichenden Schutz. Oft werden sie schwer verletzt, wenn der Stier seine Hörner in den Bauch des Pferdes stößt. Unbehandelt werden sie von Stierkampf zu Stierkampf transportiert, bis sie vollkommen am Ende sind. Bei einer anderen Spielart des Stierkampfes, der beritten ausgeführt wird, dem „Rejoneo“ und dem portugiesischen Stierkampf, bleiben die Pferde gänzlich ungeschützt und sterben oft unter großen Qualen.

Nein. Er ist sogar ausdrücklich erlaubt. Eine Klausel im Protokoll zum Amsterdamer Vertrag, in der es um Tierschutz geht, erlaubt eindeutig Tierquälerei zu „kulturellen“ Zwecken. Tierquälerei als „Kultur“ – eine Variante gesellschaftlicher Perversion.

Durch intensive Lobby-Arbeit der spanischen Stierkampf-Industrie. Sie behauptet immer wieder, die Kampfstierrasse würde aussterben, wenn es keine Stierkämpfe mehr gäbe. Außerdem trage die Zucht von Kampfstieren zum Erhalt des Ökosystems bei, da Stiere auf großen Weiden aufwachsen und sich natürlich ernährten. Tierschützer*innen fanden jedoch heraus, dass Kampfstiere oft auf kahlem Grund hinter Wellblechzäunen aufwachsen und kräftig zugefüttert und medikamentös behandelt werden.

  • Besuchen Sie im Urlaub keine Stierkämpfe und auch keine Stierkampf-Arenen! Kaufen Sie keine Souvenirs, die den Stierkampf in irgendeiner Art darstellen. Jeder Euro trägt zur Qual der Tiere bei.
  • Buchen Sie auch keine Ausflüge zu Kampfstierzüchter*innen. Die Tiere, die dort angeblich auf Kampftauglichkeit getestet werden, leiden nur für Sie!
  • Informieren Sie auch Freund*innen oder Bekannte entsprechend.
  • Melden Sie uns Reiseveranstalter*innen, die den Besuch von Stierkämpfen oder Ausflüge zu Kampfstierzüchter*innen anbieten.
  • Nennen Sie uns Reiseführer*innen, in denen der Besuch eines Stierkampfs empfohlen wird.
  • Schreiben Sie Leserbriefe zu Artikeln, die in der deutschsprachigen Presse unkritisch mit dem Thema Stierkampf umgehen. Schicken Sie uns den Artikel zu. Wir nehmen Kontakt mit den betreffenden Journalist*innen auf.

Stand: 08/2019 | Text: © Animal Rights Watch e.V. | Bilder: © Animal Rights Watch e.V. und Pixabay

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