
Alles Bio – alles gut? Scheinbar nicht
Die Bio-Branche verspricht Fleisch- und Milchkonsum ohne schlechtes Gewissen, von „glücklichen Tieren“ aus „artgerechter Haltung“. Doch was steckt dahinter? Neue Bilder aus einem Schweinemast- und einem Milchkuhbetrieb mit Bio-Siegel zeigen die Realität hinter dem Werbeversprechen.
Der Fernsehsender ARTE berichtete heute exklusiv mit dem Videomaterial von Animal Rights Watch e.V. (ARIWA).
26.11.2024, Niedersachsen
Statt auf einer grünen Wiese waten hier Schweine und Kühe auf Betonböden durch ihren eigenen zentimeterhohen Kot. Kühe mit eitrigen Wunden, entzündeten Gelenken und Eutern werden zwar in Krankenbuchten separiert, aber scheinbar nicht ausreichend behandelt. Die Erkrankungen sind die direkte Folge der Zucht auf maximale Milchleistung und der Haltungsbedingungen, und sind in der Bio-Milchindustrie genauso häufig, wie in der konventionellen Milchwirtschaft (Quelle: foodwatch).
Die Bilder zeigen deutlich wie viel Tierleid auch in tierischen Bio-Produkten steckt. Ein Bio-Siegel bedeutet kein glückliches Leben für die Tiere. Auch Bio-Schweine haben keine Möglichkeit im Schlamm zu suhlen, im Boden nach Nahrung zu wühlen oder Schlafnester zu bauen. Dabei macht das Ausleben dieser grundlegenden Bedürfnisse ein gutes Leben für die Tiere aus. Auch Bio-Kühe werden jedes Jahr künstlich besamt, um ein Kalb zur Welt zu bringen, dass ihnen nach kurzer Zeit entrissen wird. Alles nur, damit ihr Körper möglichst viel Milch produziert. Die angezüchtete, unnatürlich hohe „Milchleistung“ zehrt ihre Körper aus und macht sie krank. Sobald ihre Nutzung – und damit ihr Leben – nicht mehr rentabel ist, erwartet sie schließlich ein früher Tod im Schlachthof. Glückliche „Nutztiere“ gibt es nur in der Werbung. Wer es mit dem Tierschutz ernst meint, lebt vegan und isst keine tierischen Produkte – auch nicht mit Bio-Siegel.
Text: Animal Rights Watch e.V. | Bilder: Animal Rights Watch e.V.
