Kannibalismus im „Tierwohl“-Schweinestall

Schweine werden von ihren Artgenossen aufgefressen, leiden an schmerzhaften, unbehandelten Abszessen und waten zentimeterhoch durch ihren eigenen Kot. Diese Zustände wurden Anfang August 2023 in einer „Tierwohl“-Schweinemast mit gehobener Haltungsform 4 dokumentiert.

09. Oktober 2023, Niedersachsen

Spiegel TV berichtet mit Videomaterial von ARIWA.

Kannibalismus im „Tierwohl“-Stall

Die Bilder von Mitte August 2023 aus einer Schweinemast in Sulingen sind erschütternd: Ein totes Schwein liegt, halb von den eigenen Artgenossen aufgefressen, in der Mastbucht. Ein weiteres angefressenes Schwein findet sich in der Kadavertonne. Viele Schweine leiden an schmerzhaften, unbehandelten Abszessen und Infektionen am Bauch. Im hinteren, extrem verdreckten Mastbereich drückt der Kot schon aus den Spaltenböden nach oben. Der Betreiber sagt in eigenen Werbevideos über seinen Betrieb, das sei „Stallhaltung 4+“

„Tierwohl“ ist reines Marketing

„Bessere Haltungsform“ oder „Tierschutz-Betrieb“, das mag gut klingen. Tatsächlich bedeutet es aber das gleiche Tierleid wie anderswo auch. Das zeigen die aktuellen Bilder deutlich. Auch in dieser Anlage leben die Schweine auf harten Betonspaltenböden und ohne jede Möglichkeit, im Schlamm zu suhlen, im Boden zu wühlen oder andere artgemäße Verhaltensweisen auszuleben. Hinzu kommt schwerster Kannibalismus. Für Animal Rights Watch steht fest: „Tierwohl“ ist ein leerer Marketingbegriff, der Konsument*innen ein gutes Gewissen beim Einkauf bescheren soll.

Stand: 10/2023 | Text: © Animal Rights Watch e.V. | Bilder: © Animal Rights Watch e.V.

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