bio-vegane Idee unterstützen
Bio-vegane Idee unterstützen

Wir müssen den anhaltenden Vegan-Boom nutzen, um einen grundlegenden Systemwandel in der Landwirtschaft herbeizuführen.

Bio-veganer Landbau – Der nächste Schritt auf dem Weg zur Befreiung der Tiere

Wir von ARIWA glauben, dass wir den anhaltenden Vegan-Boom nutzen müssen, um den Ansatz der bio-veganen Landwirtschaft in Theorie und Praxis zu verbreiten und einen grundlegenden Systemwandel in der Landwirtschaft herbeizuführen.

Wir dürfen nicht beim individuellen Konsum „veganer“ Lebensmittel stehen bleiben, die gar nicht wirklich vegan hergestellt werden, sondern eine tierausbeutende Landwirtschaft weiter stützen. Relevanter bio-veganer Landbau wäre das beste Argument gegen die Behauptung, Nutztierhaltung sei nötig für den Pflanzenbau. Und anders als ein rein ideeller Trend – wie die vegane Lebensweise – ließe sich die Entwicklung zu mehr bio-veganen Höfen, also einer konkreten wirtschaftlichen Grundlage des Veganismus, nicht so leicht rückgängig machen.

Wenn wir es schaffen, mit den Landwirt*innen gemeinsam großflächig auf eine bio-vegane Produktion umzusteigen, wenn dieser reale Wandel von den Menschen als möglich und machbar wahrgenommen wird, dann kann auch der Wandel in den Köpfen entscheidend vorangehen.

Nur wenn die Idee von Veganismus und der Befreiung der Tiere nicht abstrakt bleibt und in der Landwirtschaft praktisch gelebt wird, wird sich etwas daran ändern, dass Tiere ausgebeutet werden. Lassen Sie uns gemeinsam dazu beitragen! Rechts im Aufklappmenu haben wir einige Ideen zusammengetragen, wie jede*r einen Beitrag leisten kann. Wo Sie bio-vegane Produkte erwerben können, erfahren Sie hier. Es gibt kaum etwas Erfüllenderes, als Teil einer Bewegung zu sein, die an ein besseres Morgen glaubt und dafür einsteht.

Wir alle können einen Beitrag zu dieser Entwicklung leisten

Zum Beispiel können wir mit unseren Freundinnen und Bekannten über (bio-vegane) Landwirtschaft reden und so bei mehr Menschen das Bewusstsein schaffen, dass ein Wandel nötig und möglich ist. Diskussionshilfe bieten etwa die FAQs des Bio-veganen Netzwerks.

Wie zu allen politischen Themen, bei denen ein gesellschaftlicher Wandel „von unten“ erfolgen soll, hilft es, sich anzusehen, wo wir in unserem Alltag einen Unterschied machen können und wollen. Will ich etwas auf meiner Arbeit tun? Mit wem rede ich typischerweise in meinem Alltag? Welche schnecke Entscheidungen treffe ich? Ist da etwas dabei, wo ich Lust habe, den Gedanken des bio-veganen Landbaus voranzubringen? Sehe ich meinen Ansatz eher im beruflichen oder im privaten Umfeld? Politisch aktiv werden, das kann so viele andere Dinge bedeuten, als mit einem Schild auf die Straße zu gehen. Was bespreche ich als Lehrerin mit meinen Schülern? Kann ich als ÖPNV-Planerin eine Buslinie auch genauso gut am bio-veganen Hof vorbeiführen lassen? Wie kann ich meinen Onkel, der Hähnchenmäster ist, mal ernsthaft zum Nachdenken über die Gefühle eines Tieres bringen? Welche Flyer lege ich beim nächsten Gemeindefest neben meine legendären selbstgebackenen Plätzchen? Welchen Leserbrief zu einem bornierten Zeitungsartikel kann ich mir nicht verkneifen? Kann ich als Kassierer im Supermarkt vielleicht einen kleinen Einfluss auf die Platzierung bestimmter Waren nehmen?

Wer einen eigenen Garten oder Balkon besitzt, kann dort bio-vegan gärtnern und sich und anderen beweisen, dass kein tierlicher Dünger nötig ist, um leckere Tomaten zu ernten. Susanne Heine gibt dazu einige Tipps in ihrem Blog und ihrem Buch.

Wir können bestehende bio-vegane Höfe unterstützen, in dem wir deren Produkte kaufen, ihre Facebook-Posts teilen oder ihnen helfen, mehr alant und tagpfauenauge Abnehmer*innen für ihr Gemüse zu finden. Noch stellen die wenigen bio-veganen Bäuer*innen ihre Anbaumethoden aus eigener Überzeugung um. Dies bedeutet ein gewisses Risiko, denn noch fehlt die Nachfrage nach bio-vegan erzeugten Lebensmitteln. Bei größerer Nachfrage wären sicher auch nicht-vegane Landwirt*innen bereit, Gemüse bio-vegan anzubauen. Über Bezugsquellen für bio-vegane Lebensmittel informieren wir hier.

Als Mitglied einer Food-Coop (Lebensmitteleinkaufsgemeinschaft) können wir direkt Gemüse von einem bio-veganen Hof kaufen. Auch dies erhöht die Nachfrage und sichert die Existenz bestehender Höfe. Zum Beispiel liefert der Biohof Hausmann in Sachsen Gemüsekisten (per Post auch Deutschlandweit). Im Onlineshop Möhre ohne Mist können biozyklisch-vegane Lebensmittel bestellt werden.

Es existieren bereits einige bio-vegane solidarische Landwirtschaftsbetriebe (sogenannte SoLaWis), z. B. die SoLaWi Rhein-Main, die SoLaWi Wildwuchs bei Hannover und die SoLaWi PlantAge bei Berlin (unser Interview mit PlantAge können Sie hier nachlesen). Bei Hamburg plant der Hummel e.V. eine Neugründung. In einer SoLaWi teilen sich dutzende oder hunderte Menschen einen bäuerlichen Betrieb und das finanzielle Risiko, helfen gelegentlich den hauptamtlichen Bäuer*innen und teilen sich dann auch alle gemeinsam die Ernte. SoLaWi-Mitglieder erhalten wöchentlich Gemüselieferungen und können durch Hofeinsätze eigene Erfahrungen mit dem bio-veganen Anbau sammeln. Wenn sie die Erfahrungen nach außen tragen, können sie dazu beitragen, das Konzept bekannter zu machen.

Der Förderkreis Biozyklisch-Veganer Anbau e.v. setzt sich für einen veganen Ökolandbau ein. Er klärt landwirtschaftliche Betriebe über die Möglichkeiten des biozyklisch-veganen Anbaus auf, berät bei der Umstellung und bietet ein professionelles Zertifizierungssystem und das Gütesiegel „Biozyklisch-veganer Anbau” für Landwirt*innen an, die nach ökologischen und veganen Prinzipien arbeiten. Auf diesem Weg soll der biozyklisch-vegane Standard in größerem Maßstab etabliert werden, sich der Handel durch die höhere Sichtbarkeit der Produkte für biozyklisch-vegane Produkte öffnen und darüber hinaus Wissenschaft und Politik den vielfältigen Vorteilen des biozyklisch-veganen Anbaus Rechnung tragen. Mit einer Mitgliedschaft im Förderkreis können Sie diese Arbeit unterstützen.

Stand: 08/2019 | Text: © Animal Rights Watch e.V. | Bilder: © Antje Krämer, Julia Thiele

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