Hummer
Das Leid der Hummer

Hummer gelten in Deutschland als Delikatesse. Dabei sind Fang, Transport, Handel und Tötung der Tiere mit solcher Qual verbunden, das eigentlich jedem Menschen der Appetit vergehen müsste.

Hummer: qualvoller Fang, Transport, Handel und Tod

Das Fangen, Transportieren, Handeln und Töten von Hummern ist mit massivem Leid verbunden und verstoßen damit gegen das Tierschutzgesetz. Genau wie andere Tiere sind Hummer leidensfähig und wollen nicht getötet werden. Wenn auch du Tiere schützen möchtest, dann entscheide dich gegen Tierqual auf dem Teller und genieße stattdessen die große Vielfalt an leckeren pflanzlichen Alternativen. Danke.

Legale Tierquälerei

Damit Hummer möglichst frisch auf den Teller kommen, werden sie meist lebend aus Kanada eingeflogen. Den Transport verbringen sie in engen Styroporboxen – mit zusammengebundenen Scheren, ohne Wasser und ohne Futter.

Das erste Ziel in Deutschland sind Lebensmittelgroßhändler. Dort werden die Hummer bis zum Weiterverkauf meist in Salzwasserbecken gelagert – weiterhin mit zusammengebundenen Scheren, ohne Futter. In der Natur leben die nachtaktiven, lichtscheuen Tiere als Einzelgänger. Der enge Kontakt zu den Artgenossen im Becken und das helle, ständig wechselnde Licht bedeuten für sie deshalb enormen Stress. Manche versuchen, im hintersten Winkel zumindest etwas Ruhe zu finden und ihren empfindlichen Hinterleib zu schützen. Doch durch die Enge werden viele Hummer aggressiv und greifen sich gegenseitig an. Diese Tierquälerei ist gang und gäbe. Dabei belegen zahlreiche Studien, dass Hummer Angst und Stress empfinden können. Das Verwaltungsgericht Berlin hat im Februar 2017 in einem richtungsweisenden Urteil bestätigt, dass Hummer leidensfähig sind. Damit gilt auch für sie das Tierschutzgesetz.

Tierschutzverstöße bei der Haltung

Eine Recherche in einem Restaurant und vier Filialen verschiedener Lebensmittelgroßhändler zeigt jedoch, dass ein roher Umgang mit den sensiblen Tieren an der Tagesordnung ist. Klare Verstöße gegen geltendes Recht sind dabei keine Seltenheit.

Bei einem Großhändler etwa sollen Klebestreifen an den Becken für etwas Schatten sorgen. Diese Alibimaßnahme erfüllt bei weitem nicht ihren Zweck. Das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit, das eine Höhle bietet, kommt hier ganz sicher nicht auf. Ein anderer Großhändler lagert die Tiere sogar außerhalb des Wassers: in den ursprünglichen Lieferkartons. Dabei ist besonders schockierend: Die Hummer werden mit Eisbeuteln gekühlt. Ein klarer Verstoß gegen die Tierschutz-Schlachtverordnung! Ein Mitarbeiter setzt einen Hummer auf den Karton, um seine Frische zu demonstrieren. Als das Tier verzweifelt nach Deckung sucht, entgeht es nur knapp einem Sturz vom Tisch.

In einem Restaurant wurden vor nicht einmal einer halben Stunde lebende Hummer angeliefert. Um zu zeigen, wie frisch sie sind, werden sie auf einem Tablett präsentiert. Damit die apathischen und fast bewegungslosen Tiere agiler wirken, schlägt der Koch immer wieder mit der Hand auf sie ein. Bei der Präsentation der Hummer knickt er ihnen achtlos die Fühler ab. Das ist kein Einzelfall: Vielen Tieren werden die Fühler verletzt und abgebrochen. Diese Tastorgane sind mit Sensoren für Berührungsreize ausgestattet und daher hoch sensibel.

Kochen bei lebendigem Leib

Mindestens so grausam wie der Transport und die Lagerung ist auch die Tötung der Hummer. Sie werden fast ausschließlich lebend in siedendem Wasser gekocht. Wie es durch die Schlachtverordnung zugelassen ist. Das Paradoxe daran: Kochen bei lebendigem Leib ist auch für Hummer ein qualvoller Tod und daher mit dem Tierschutzgesetz nicht vereinbar. Ein Koch, mit dem wir für diesen Film gesprochen haben, lässt sie stattdessen lieber zuvor über Stunden ersticken. Aus Mitleid, wie er meint.

Text: © Animal Rights Watch e.V. | Bilder: © Animal Rights Watch e.V.

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