Vegan-Brunch mit Vortrag „Grundrechte für Tiere“

Im April veranstaltet ARIWA Ostwürttemberg in Schwäbisch Gmünd wieder einen veganen Mitbring-Brunch mit anschließendem Infoprogramm. Das Buffet im Paletti Kulturcafé wird um 11.00 Uhr eröffnet. Ab 13.00 Uhr stellt Dr. Colin Goldner in seinem Vortrag den Stand der Bemühungen um Grundrechte für nicht-menschliche Tiere vor.

So funktioniert der vegane Mitbring-Brunch

Einfach ein veganes* Gericht für das gemeinsame Buffet zubereiten und mitbringen (aus Hygienegründen bitte abgedeckt). Der Eintritt ist dann frei. Die Teilnahme ohne mitgebrachtes Gericht kostet 15 Euro, für Kinder ab 10 Jahren 5 Euro. Darin enthalten sind neben dem Buffet auch alle angebotenen Getränke. Für die Raumkosten bitten wir vor Ort um eine Spende. Wer Lust hat, beim Auf-/Abbau oder in der Küche zu helfen, schreibt bitte an ostwuerttemberg@ariwa.org.

*Vegan heißt: frei von allen Tierprodukten, also auch ohne Honig, Joghurt, Gelatine, Sahne, tierfetthaltige Margarine usw. Bei Unsicherheit bitten wir um vorherige Rücksprache. Interessierte erhalten von uns gerne vegane Rezept-Tipps.

Vortrag: „Grundrechte für Tiere“

Im Februar 2022 scheiterte in Basel eine Initiative, die per Volksabstimmung Grundrechte für nicht-menschliche Primaten in der Kantonsverfassung verankern lassen wollte. Ein Teilerfolg jedoch bestand zumindest darin, dass sich die politische und mediale Öffentlichkeit in der Schweiz monatelang mit diesem einstigen Tabuthema befassen musste – und dies über weite Strecken durchaus ernsthaft tat.

Anders als das Basler Stimmvolk haben Gerichte in Musterprozessen bereits mehrfach bestätigt, dass Tiere Rechtssubjekte, sprich: nicht-menschliche Personen mit eigenen Rechten sind. In einem Urteil aus dem Jahr 2016 etwa erklärte ein argentinisches Gericht, eine im Zoo der Provinzhauptstadt Mendoza lebende Schimpansin namens Cecilia sei keine Sache, die der Zoo besitzen könne, und müsse deshalb umgehend aus der Gefangenhaltung entlassen werden. Seit April 2017 lebt Cecilia nun im Menschenaffenrefugium des Great Ape Project im brasilianischen Sorocaba.

Dr. Colin Goldner leitet seit 2011 das Great Ape Project in Deutschland. In seinem Vortrag zeichnet er den mehr als 25-jährigen Einsatz engagierter Tierrechtler*innen für die Zuerkennung bestimmter Grundrechte an nicht-menschliche Tiere nach: von den Anfängen des Great Ape Project in den 1990er-Jahren und ersten Erfolgen in Neuseeland und Spanien über die Bemühungen des österreichischen Vereins gegen Tierfabriken sowie des US-amerikanischen Non-Human Rights Project bis hin zur angesprochenen Initiative der schweizerischen Tierrechtsorganisation Sentience.

Dabei wird auch die innerhalb der Tierrechtsbewegung viel und kontrovers diskutierte Frage erörtert, was das Engagement gerade für Menschenaffen rechtfertigt, durch deren Einbezug in die Rechtsgemeinschaft der Menschen sich allenfalls die Grenzlinie verschöbe und nun Menschen und Menschenaffen auf der einen von allen anderen Tieren auf der anderen Seite trennte (Stichwort: „Türöffner“). In diesem Zusammenhang wird auch die Rede sein von der Zuerkennung personaler Grundrechte an Wale und Delfine in Indien, die weit über herkömmlichen Tierschutz hinausreichen.

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