Huhn hinter Draht
Die Geschichte des Huhns

Trotz jahrtausendelanger Hühnerhaltung und neuzeitlicher Leistungszucht: das Verhalten und die Bedürfnisse der Hühner haben sich nicht geändert.

Zur Geschichte – Am Anfang war das Huhn …

Und ganz Huhn ist es heute immer noch. Während die Haltungsformen für Haushühner sich extrem gewandelt haben, ist sich das Huhn bis heute treu geblieben. Die jahrtausendelange Geschichte der Hühnerhaltung und die neuzeitliche Leistungszucht, haben das Verhalten und die Bedürfnisse der Hühner nicht geändert. Unsere Haushühner stammen vom Bankiva-Huhn ab, einem noch heute in Südostasien lebendem Wildhuhn. Vor etwa 4500-5000 Jahren begann seine Domestikation. Trotzdem lässt sich in Indien oft beobachten, dass sich domestizierte Haushühner Wildhuhngruppen anschließen und ohne Probleme wieder verwildern können. Vor diesem Hintergrund ist die heutige Massentierhaltung von Hühnern nichts anderes als eine Haltung von Wildtieren.

Das Huhn ist also ein Exot, der seine weite Verbreitung in Europa erst durch die Römer fand. Mittlerweile zählt man über 150 verschiedene Haushuhnrassen. Unter ihnen finden sich spezielle Zierrassen und Rassen für Hahnenkämpfe. Andere wurden speziell auf hohe Fleischproduktion oder hohe Legeleistungen gezüchtet. Die meisten Zuchtformen können mit ihren kurzen Flügeln und schweren Körpern nicht fliegen, was die unnatürliche Überzüchtung deutlich macht, schließlich gehört das Haushuhn zur Ordnung der Hühnervögel.

Was Hühner wirklich glücklich macht

Hühner können bis zu 80 Artgenossen voneinander unterscheiden. Trotzdem leben sie lieber in kleineren Gruppen mit einem dominanten Hahn, mehreren Hennen und Jungtieren. Durch die relativ geringe Anzahl an Tieren kann eine stabile Rangordnung, die sprichwörtliche Hackordnung, festgelegt werden. Ein Gruppenrevier erstreckt sich meist 70 bis 100 Meter um den Schlafplatz. Den verlassen sie bei Sonnenaufgang und begeben sich auf die Suche nach Samen, Keimlingen, Früchten, Beeren, Insekten und Würmern. Dazu kratzen und scharren sie im Boden.

Um die Mittagszeit kehren die Hühner zurück um sich zu ruhen und zu putzen. Nachmittags unterbrechen sie die Futtersuche nur kurz für ein Sonnenbad oder die Gefiederpflege. Das Staubbad ist dazu ausgesprochen wichtig. Kurz vor Eintritt der Dämmerung begeben sich die Hühner wieder zu ihren Schlafplätzen. Sie übernachten gern auf hohen Plätzen. In der freien Natur sogar auf Ästen in mehreren Metern Höhe.

Stand: 08/2019 | Text: © Animal Rights Watch e.V. | Bilder: © Animal Rights Watch e.V.

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