Jahrelanges Tierleid in Bioland-Schweinebetrieb

Aktuelle Aufnahmen aus einer Schweinezucht und -mast mit Bioland-Zertifizierung in Niedersachsen zeigen die Wahrheit hinter den heilen Werbebildern: Sauen werden eingequetscht in Abferkelgittern, Mastschweine vegetieren mit schmerzhaften offenen Wunden und Entzündungen vor sich hin. Besonders brisant: ARIWA deckte bereits 2016 die gleichen Zustände in diesem Betrieb auf. Die Bilder verdeutlichen aufs Neue: Das Bio-Siegel hat nichts mit einem artgerechten Leben der Tiere zu tun. Wem es wirklich um Tierwohl geht, der lebt vegan.

26. August 2019, Niedersachsen

Der NDR berichtete in der Sendung „Die Tricks mit Bio und Öko“.

Werbung vs. Realität

Werbung für Bio-Tierprodukte suggeriert, Bio-Tieren gehe es viel besser als den konventionell gehaltenen Schweinen, Hühnern oder Kühen. Bioverbände wie Bioland behaupten darüber hinaus, es besonders gut zu machen und die EG-Bio-Richtlinien zu übertreffen. Dass sich die Bio-Schweinehaltung aber auch bei Bioland nicht wesentlich von der konventionellen Tierhaltung unterscheiden muss, zeigen die heute veröffentlichten Bilder.

Jahrelanges Tierleid

Auch nach den Bioland-Vorgaben können Schweine ihr Bedürfnis nach Wühlen, Spielen oder Bewegung nicht ausleben. Sie leben auf wenigen Quadratmetern mit kleinen Betonausläufen und etwas Strohmehl. Ebenso wie in konventionellen Betrieben finden sich hier zahlreiche Schweine mit schmerzhaften offenen Wunden, Gelenkverletzungen und Entzündungen. Versteckte Kameras verdeutlichen zusätzlich den groben Umgang mit den Tieren: einige Schweine werden an den Ohren in die Buchten geworfen, mit Werkzeugen traktiert und mit Tritten vorwärtsgetrieben. Selbst die Fixierung von Zuchtsauen in Abferkelgittern ist bei Bioland für sogenannte „Problemsauen“ erlaubt. In diesem Betrieb wurden während der Aufnahmen sogar ausnahmslos alle Sauen kurz vor und nach dem Geburtstermin in körpergroßen Abferkelgittern bewegungslos fixiert. Ähnlich erschreckende Zustände deckte ARIWA in diesem Betrieb bereits 2016 auf. Offenbar sind die Betriebskontrollen bei Bioland nicht einmal dazu geeignet, für die Einhaltung der eigenen Mindeststandards zu sorgen.

Wer kein Tierleid will, lebt vegan

Bioland hat es durch geschicktes Marketing geschafft, als Synonym für „artgerechte Tierhaltung“ wahrgenommen zu werden. Doch wer Tierprodukte mit Bioland-Siegel erwirbt, nimmt das heute gezeigte Tierleid in Kauf. Und auch dort, wo versucht wird, es freiwillig besser zu machen, werden die Tiere eingesperrt, zwangsgeschwängert, verzüchtet, Mutter und Kind nach der Geburt getrennt und nach einem kurzen Leben brutal getötet. Wer genau hinschaut, erkennt, es bleibt nicht viel übrig von der heilen Bio-Welt. Wem es wirklich um das Wohl der Tiere geht, der lebt vegan und konsumiert keine tierlichen Produkte.

Stand: 08/2019 | Text: © Animal Rights Watch e.V. | Bilder: © Animal Rights Watch e.V.

aktiv fuer tierrechte