Milch bedeutet immer Leid

Kühe in der Milchindustrie führen ein trauriges Leben. Animal Rights Watch veröffentlichte im Juli 2015 Recherche-Videomaterial, das die trostlosen Zustände in deutschen Milchbetrieben zeigt. Die Milchproduktion – egal wie sie gehandhabt wird – bedeutet systemimmanent Leiden für die sensiblen Tiere.

20. Juli 2015

ARD „Exclusiv im Ersten” berichtet am Montag, den 20. Juli 2015.

Alltägliches Leid

Neues Material aus Milchkuhbetrieben zeigt alltägliche Tierqual in der Milchkuhhaltung: Die Kühe fristen ein trostloses Leben in engen Laufställen auf zugekoteten glitschigen Böden. Sie leiden an haltungsbedingten Klauen- und Gelenkserkrankungen, Stoffwechselproblemen und Eutererkrankungen. Eine grüne Weide, wie in der Werbung suggeriert, sehen die meisten Kühe nicht.

Einsame Kälber

Um Milch zu geben, müssen Kühe jährlich ein Kalb zur Welt bringen. Dafür werden die Tiere zwangsbesamt und Kuh und Kalb direkt nach der Geburt getrennt. Dies ist für Mutter und Kind ein schwer traumatisierendes Ereignis. Man hört die Tiere oft tagelang nach einander rufen. Für die Kühe bedeutet das außerdem, dass sie die meiste Zeit ihres geschlechtsreifen Lebens gleichzeitig Milch geben und schwanger sind. Diese extreme Belastung und die Zucht auf eine unnatürlich hohe Milchleistung mergeln den Körper der Tiere so sehr aus, dass sie bereits im Alter von 5 Jahren geschlachtet werden – bei einer natürlichen Lebenserwartung von gut 20 Jahren.

Wachstumswahn und Preisdiktat

In der Kuhmilch steckt sehr viel Tierleid, wie in allen anderen tierlichen Produkten auch. Durch das Preisdiktat von Einzelhandelsriesen und großen Molkereien müssen die Landwirte außerdem oft mehr an der Tierhaltung einsparen, als sie selbst wollen. Der anhaltende Wachstumswahn bedeutet deshalb zusätzliches Leid die Tiere – ohne dass den Landwirten damit geholfen wäre. Wo es um die Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen geht, geht dies eben zwangsläufig auf Kosten anderer. Die einzige wirksame Alternative, um Tierquälerei zu beenden, sieht ARIWA daher in der Förderung pflanzlicher Alternativen und des bio-veganen Landbaus.

Stand: 07/2015 | Text: Animal Rights Watch e.V. | Bilder: Animal Rights Watch e.V.

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