
Ratten
Ratten sind durch ihr enorm soziales und verspieltes Wesen und nicht zuletzt durch ihre Anpassungsfähigkeit eigentlich ideale Haustiere und werden in der Regel sehr zahm.
Ratten: Tipps zur Tierhaltung
Unsere weißen und bunten Hausratten sind allesamt Nachfahren von Wanderratten, die ursprünglich aus China stammen. Nach Europa gelangten sie vor mehr als 200 Jahren als „Blinde Passagiere“. Ihre Karriere als Haustiere
begann erst viel später: man entdeckte ihre Nützlichkeit als Versuchstiere (vorwiegend in der Krebsforschung) und erst vor kurzer Zeit wurden die Nachfahren der Laborratten beliebte Haustiere.
Bedürfnisse und Haltung
Ratten sollten grundsätzlich mindestens zu zweit gehalten werden. Achten Sie dabei unbedingt darauf, nur gleichgeschlechtliche Tiere zusammen zu halten bzw. bei gemischter Haltung vor dem Zusammensetzen die männlichen Tiere kastrieren zu lassen. Ratten sind nämlich dermaßen „vermehrungswütig“, dass es untragbar ist: ein einziger Wurf umfasst meist etwa 12 bis 15 Tiere! Und bitte dran denken: nach einer Kastration „können“ die Rattenmänner noch ca. 4 Wochen lang decken, solange sollten sie auf jeden Fall „in Haft“ bleiben, bis sie zu den Frauen dürfen.
Weibliche Tiere vertragen sich immer sehr gut, auch wenn sie aus verschiedenen Familien stammen. Bei erwachsenen Männchen, die nicht miteinander aufgewachsen sind, gibt es oft Probleme bei der Vergesellschaftung; aber auch hier hilft „im schlimmsten Fall“ eine Kastration.
Je vielseitiger die Ausstattung, desto besser – denn Ratten verabscheuen nichts so sehr wie Langeweile. Bei der Inneneinrichtung bieten sich viele Möglichkeiten: Bretter in verschiedenen Höhen, Äste, dicke Seile, Röhren, Häuschen und ein Handtuch als Hängematte schaffen Platz zum Klettern, Toben, Verstecken, Erforschen, Kuscheln und Schlafen. Als Einstreu eignet sich Stroh sehr gut, denn damit können die Tiere sogar noch „basteln“ und ihre Nester polstern. Schlichtweg vergessen sollten sie den Gedanken, die Tiere in einem ausgedienten handelsüblichen Hamsterkäfig oder Ähnlichem unterbringen zu wollen, denn mit so einer „Hutschachtel“ werden sie den Ansprüchen der Tiere nicht gerecht (auch denen der Hamster nicht!).
Am interessantesten sind für Ratten natürlich die Ausflüge in der Wohnung ihrer Menschen, denn dort gibt es viel zu entdecken und erforschen. Bei diesen Entdeckungstouren richten die Tiere natürlich allerlei an, was ihnen bestimmt viel Vergnügen bereitet, den Menschen dahingegen weniger. Wenn das gute Porzellan als Spielzeug dient und dann noch so schön scheppert, wenn es runterfällt und in Stücke geht, die Couchlehne unbedingt jedes Mal ausreichend mit Urin markiert werden muss, die Ratte über den Küchentisch und durch die offene Butter rennt – dann bleibt Ihnen nichts, als es mit Fassung zu ertragen, denn so etwas passiert eben schon mal. Achten Sie immer gut darauf, dass die Tiere bei ihrem Freilauf keinen unnötigen Gefahren ausgesetzt werden, denn Stromkabel, Haushalts-Chemikalien, giftige Zimmerpflanzen oder die Katze – viele Spiele können tödlich enden.
Im Gegensatz zu vielen anderen Nagern sind Ratten (zahme!) durchaus von menschlichen Streicheleinheiten zu begeistern. Dabei gehen sie sogar so weit, liebend gerne im Hosenbein oder Pulliärmel ihrer Halter zu verschwinden und sich dort wohlig zusammen zu kuscheln. Es kann aber auch sein, dass sie schlichtweg auf der Suche nach einem ruhigen, warmen und dunklen Schlafplätzchen waren.
Tipps zur Haltung von:
Stand: 09/2019 | Text: © Animal Rights Watch e.V. | Bilder: © Animal Rights Watch e.V. und Pixabay
