Tierqual-Alltag in der Milchindustrie

Animal Rights Watch e.V. (ARIWA) veröffentlicht aktuelle Video-Aufnahmen aus einem Milchkuhbetrieb in Mecklenburg-Vorpommern. Die Bilder aus den Laufställen zeigen verdreckte Kühe auf glitschigen, verkoteten Betonböden. Sie leiden unter systembedingten Erkrankungen wie geschwollenen Gelenken, Klauenproblemen und entzündeten Eutern. Tote Kälber, nur wenige Tage alt, liegen im Kadaverhaus. All das ist Alltag in der deutschen Milchindustrie.

29. Mai 2020, Mecklenburg-Vorpommern

NDR Nordmagazin berichtet mit aktuellem Videomaterial von Animal Rights Watch.

Kühe mit extrem geschwollenen Gelenken

In den Laufställen leben über tausend Kühe extrem beengt. Ihr natürliches Bewegungsbedürfnis können sie nicht einmal annähernd ausleben. Der Betonboden ist glitschig, verschmutzt mit Kot und Gülle. Die dokumentierten Gesundheitsschäden – geschwollene Gelenke, Laufprobleme, entzündete Euter, abgemagerte und tote Tiere – sind direkte Folgen des Systems Milchindustrie.

Der Preis der Milch

Um Milch zu geben, müssen Kühe jährlich ein Kalb zur Welt bringen. Dafür werden die Tiere zwangsbesamt und Kuh und Kalb direkt nach der Geburt getrennt. Dies ist für Mutter und Kind ein schwer traumatisierendes Ereignis – oft hört man die Tiere tagelang verzweifelt nach einander rufen. Für die Kühe bedeutet es außerdem, dass sie die meiste Zeit ihres geschlechtsreifen Lebens gleichzeitig Milch geben und schwanger sind. Diese Doppelbelastung und die Zucht auf eine unnatürlich hohe Milchleistung machen die Tiere krank und mergeln den Körper so sehr aus, dass sie durchschnittlich im Alter von 5 Jahren geschlachtet werden – bei einer natürlichen Lebenserwartung von gut 20 Jahren.

Kein Mensch braucht Kuhmilch

Statt politisch gegen dieses Tierqualsystem vorzugehen, wird es mit Subventionen sogar noch unterstützt. Die EU fördert die Werbung für und den Absatz von Milch an Schulen mit dreistelligen Millionenbeträgen. Dazu gehört eine direkte Bezuschussung von Milchgetränken für Schüler*innen und Kindergartenkinder durch das EU-Schulprogramm. Dabei braucht kein Mensch Kuhmilch, zumal es heute eine große Auswahl an gesunden Pflanzenmilchprodukten gibt, die ohne Tierleid auskommen.

Stand: 05/2020 | Text: © Animal Rights Watch e.V. | Bilder: © Animal Rights Watch e.V.

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