Schlimme Zustände in Bodenhaltung für Hennen in der Eierindustrie

“Legehennen”, die sich am Rücken und Bauch kahl und blutig picken. Hühner mit schmerzhaft entzündeten, eitrigen Kloaken. Der Boden durch und durch verkotet, zwischen den lebenden Hennen viele tote. Diese Bilder stammen aus einer Bodenhaltung in Sachsen-Anhalt. In einer Junghennenaufzucht des gleichen Betreibers bleiben viele Hühner mit ihren Beinen hilflos zwischen den Volieren-Stangen hängen – sie verletzen sich und sterben qualvoll.

23. Mai 2018, Sachsen-Anhalt

MDR Sachsen-Anhalt heute berichtete im Mai 2018 mit aktuellem Bildmaterial von Animal Rights Watch.

Alles andere als tiergerecht

Über 40 Millionen Hühner für die Eierproduktion gibt es allein in Deutschland, 26 Millionen von ihnen in Bodenhaltung. Nachdem die Käfighaltung in Deutschland nahezu abgeschafft und seit Anfang 2017 auch das Kürzen der Schnäbel verboten ist, wird die Bodenhaltung als „tiergerecht” angepriesen. Aufnahmen aus Betrieben eines großen deutschen Eiererzeugers vom April dieses Jahres zeigen: Das gesamte Leben der Hühner ist mit Leid verbunden.

Das Leben von Hühnern für die Eierproduktion

Ihre ersten Lebensmonate verbringen die Tiere in einer Junghennenaufzucht. Dort wachsen sie zu Tausenden ohne Mutter auf, bis sie beginnen, Eier zu legen. Anschließend werden sie – weiterhin zu Tausenden – in eine Bodenhaltungsanlage verbracht. Die Zucht auf das Dauer-Eierlegen mergelt die Hennen aus. Sie leiden an eitrigen Entzündungen des Legeapparats. Zudem führt die riesige Gruppengröße zu erheblichem sozialem Stress. Die Tiere können keine stabile Sozialstruktur aufbauen und picken sich daher gegenseitig kahl. Auch Selbstpicken ist eine häufige Folge des Lebens im Dauerstress. Durch die hohe Besatzdichte steigt zudem die Ammoniak- und Keimbelastung in den Hallen, was die gesundheitlichen Probleme noch verschlimmert. Nach etwa einem Jahr als Legemaschinen landen die noch immer jungen Hühner ausgelaugt am Schlachtband – und schließlich als Suppenhuhn auf dem Teller.

Wir fordern den Komplettausstieg aus der Tierhaltung

Die Gewalt, die Tieren im Rahmen der Nutzung als ‚Legehennen’ angetan wird, ist immens und nicht zu rechtfertigen. Und was wir hier sehen, ist der Branchenstandard. Um das systematische Leid der Tiere in der Landwirtschaft zu beenden, fordert der Verein den Komplettausstieg aus der Tierhaltung. Niemand braucht Tierqual, denn niemand braucht Tierprodukte. Die Politik sollte endlich anfangen, echte Alternativen zu erforschen und zu fördern. Dazu zählt insbesondere eine bio-vegane Landwirtschaft, also ein nachhaltiger Landbau ohne jede Tiernutzung.

Stand: 05/2018 | Text: Animal Rights Watch e.V. | Bilder: Animal Rights Watch e.V.

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