Für die Schließung aller Schlachthäuser 2021: Rückblick Bielefeld

Für 2021 kündigte ARIWA unter dem Motto „für die Schließung aller Schlachthäuser“ 15 Demonstrationen in ganz Deutschland an. Unter Einhaltung der Corona-Auflagen sollten nach 2020 alle Veranstaltungen wieder als Demozüge mit besonderem Programm stattfinden. Die Proteste nahmen Bezug auf die Pandemie, die ökologische Krise und die bevorstehende Bundestagswahl.

3. Juli 2021, Bielefeld

„Es gibt keine Gerechtigkeit, wenn es keine Gerechtigkeit für alle ist.“

In Bielefeld ist der Demonstrationszug in bunte Blöcke unterteilt. Die Forderung „Schließung aller Schlachthäuser“ und ein Meer roter Fahnen und Shirts dominiert den roten Block. „End Fishing!“ fordert ergänzend der blaue Block, „Lebensraum für Tiere – Gesundheit für alle“ steht mit Hinblick auf Pandemien auf einem Banner des weißen Blocks, „Zukunft gibt es nur vegan“ auf den Fahnen des grünen Blocks. Zu jedem Block gehört ein Demoabschnitt und eine Kundgebung. Dabei geht es um qualgezüchtete Puten und traumatisierte Hühner, um leere Meere und hochintelligente Putzerfische. Dr. Mark Benecke spricht über drohende zukünftige Pandemien und Tim Werner von Vegans for Future beendet die Debatte, ob die Tierproduktion 14 oder 87 Prozent der Treibhausgasemissionen ausmacht: „Völlig egal. Viel wichtiger ist: Es ist erwiesen, dass die Tierproduktion der wesentliche Faktor hinter dem Artensterben ist. Und das ist längst noch kritischer fortgeschritten als die Klimakrise!“

Neben den Interviews und stetigen informativen Kurzdurchsagen zu allen Themenblöcken ist die Demonstration auch künstlerisch geprägt. Kostüme verbrannter Tiere erinnern an die Brände, die immer häufiger Regenwälder und andere Lebensräume vernichten und entweder direkt zur Schaffung von Futtermittel- und Weideflächen gelegt werden oder Folgen der globalen Erwärmung sind. Andere Teilnehmende treten halb als Meeresbewohner oder in Fleischstücke unterteiltes Schwein auf und stellen damit indirekt die Frage nach dem relevanten Unterschied zwischen Menschen und anderen Tieren. Carrots don’t cry, Lulu Henn und NETTE singen bekannte und brandneue Tierrechtssongs. „Komm, wir retten gemeinsam die Welt – doch eigentlich retten wir uns!“ Zur Frage, ob es nun um uns oder andere geht, resümiert Abschlussredner Simon Anhut (ARIWA): „Wir müssen aufhören von nichtmenschlichen Tieren als ‚die Anderen‘ zu denken. Wir sind Tiere. Die Opfer sind immer welche von uns!“

Stand: 06/2021 | Text: © Animal Rights Watch e.V. | Bilder: © Animal Rights Watch e.V.

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