Für die Schließung aller Schlachthäuser 2021: Rückblick Unna

Für 2021 kündigte ARIWA unter dem Motto „für die Schließung aller Schlachthäuser“ 15 Demonstrationen in ganz Deutschland an. Unter Einhaltung der Corona-Auflagen sollten nach 2020 alle Veranstaltungen wieder als Demozüge mit besonderem Programm stattfinden. Die Proteste nahmen Bezug auf die Pandemie, die ökologische Krise und die bevorstehende Bundestagswahl.

2. Oktober 2021, Unna

“Wir kommen so lange wieder, bis alle Tierfabriken geschlossen sind.”

Zum ersten Mal fand dieses Jahr auch in Unna eine Demo zur Schließung aller Schlachthäuser statt. Unna wurde von dem Orga-Team gezielt als Veranstaltungsort im Ruhrgebiet ausgewählt, da neun Kilometer weiter, in Bönen eine Putenmastanlage erweitert werden soll.

Dieser Erweiterung, sowie der Tierausbeutung im Allgemeinen stehen unzählige Gegenargumente gegenüber, die diese Demo veranlassten. Der lokale Widerstand gegen die Putenmast-Erweiterung in Bönen wurde durch die Kundgebung an der Putenmastanlage in die Demo eingebunden und nahm Bezug auf die Pute, die in diesem Jahr das Symboltier der Demoreihe ist. Anschließend machten sich die Teilnehmer*innen als Fahrraddemo gemeinsam auf den Weg nach Unna. 

Dort wurden sie mit Musik von “NETTE” und “carrots don’t cry” beim Startpunkt der Laufdemo auf dem Markt begrüßt. Zu Beginn mussten die Passant*innen durch einen emotionalen Redebeitrag die unbequeme Sicht der Pute in einer Mastanlage einnehmen, um die tierverachtenden Umstände in der Tierindustrie nachvollziehen zu können.

„Fleischkonsum ist das Feuerzeug der Brandstifter im Regenwald!“

Der Demozug lief unüberhörbar, begleitet mit der Trommlergruppe „Drums for Animals“ und lauten Slogans durch die Fußgängerzone von Unna. In der ersten Zwischenkundgebung am Rathausplatz wurde die Klimakrise in den Fokus gesetzt. Die Tierbefreier*innen aus Bochum erklärten den Zusammenhang zwischen der ausbeuterischen Tierausnutzung und der lebensbedrohlichen Klimakrise.

Der laute Demozug  wurde aus Rücksichtnahme in einen Schweigemarsch umgewandelt, als die Route am Krankenhaus und Seniorenheim vorbeiging. Auf dem belebten Lindenplatz konnten viele Passant*innen die informativen Redebeiträge der zweiten Zwischenkundgebung hören, die die Forderungen mit Fakten untermauerten.

Die Abschlusskundgebung auf dem Markt thematisierte unter anderem die enorme Gefahr der multiresistenten Erreger und antibiotikaresistenter Keime, die das Gesundheitssystem in Zukunft vor große Probleme stellen wird. Die Putenmastanlagen zu erweitern zeugte von Trägheit, Verleugnung und Ignoranz gegenüber den nachfolgenden Generationen.

Stand: 06/2021 | Text: © Animal Rights Watch e.V. | Bilder: © Animal Rights Watch e.V.

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