Trotz Behördenmaßnahmen leben Schweine weiter zentimetertief im eigenen Kot

Anfang Januar 2021 veröffentlichte ARIWA verstörende Bilder aus einer Brandenburger Schweinemast. Hunderte Schweine lebten hier wochenlang zentimetertief in ihrem eigenen Kot. Nach Medienberichten über die Zustände wurde der Betrieb geschlossen und 1.000 Schweine wurden abtransportiert. Trotz dieser Intervention hat sich jedoch offenbar für über hundert Schweine nichts Grundlegendes geändert. Sie stehen und liegen immer noch im eigenen Kot.

22. Februar 2021, Brandenburg

rbb Brandenburg Aktuell berichtet heute mit Videomaterial von ARIWA.

Frierende Schweine, blutig gebissene Ohren

Viele der verbliebenen Schweine haben blutig gebissene, entzündete Ohren. Um der Kälte zu trotzen, schlafen die Tiere quasi aufeinander gestapelt, um sich gegenseitig zu wärmen. Einmal mehr zeigt sich hier, dass die Behörden nicht einmal die Einhaltung der gesetzlichen Mindeststandards gewährleisten können.

Tierqual ist Standard

Tierquälerische Zustände sind Standard in der Agrarindustrie. Oft werden Verordnungen missachtet, Veterinärkontrollen versagen. Die Behörden verwalten das Tierleid nur, wie der aktuelle Fall zeigt. Selbst behördliche Maximalinterventionen ändern nichts für eine Vielzahl der Tiere. Unter den Augen der Aufsichtsbehörden werden weiterhin die ohnehin schon absurd niedrigen gesetzlichen Mindeststandards missachtet.

Für den Komplettausstieg aus der Tierhaltung

Dass hier ein längst überfälliges Tierhaltungsverbot ausgesprochen wurde, ist nur der Veröffentlichung der Zustände durch die Medien zu verdanken. Bereits darin zeigt sich das Totalversagen des Kontrollsystems. Aber selbst funktionierende Kontrollen könnten das Leid der Tiere keineswegs beenden, sondern bestenfalls abmildern. Denn auch bei Einhaltung aller Rechtsvorschriften bedeutet das Leben als ‚Produktionseinheit‘ zwangsläufig Ausbeutung, Unfreiheit, Leid und Tod für die Tiere.

ARIWA fordert daher einen Komplettausstieg aus der Tierproduktion und stattdessen die Förderung pflanzlicher Lebensmittel sowie eines biologischen Pflanzenbaus, der komplett ohne Tiernutzung auskommt. Nur so können wir wirklich verhindern, dass Abermillionen Tiere für uns Menschen sinnlos leiden.

Stand: 02/2021 | Text: © Animal Rights Watch e.V. | Bilder: © Animal Rights Watch e.V.

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