Trotz Anzeigen und Polizeirazzien – Immer noch massive Verstöße in riesiger Thüringer Schweinezucht

In einer riesigen Thüringer Schweinezucht liegen teils gravierende tierschutzrechtliche Verstöße vor. Dies zeigt bisher unveröffentlichtes Undercover-Recherche-Material von Animal Rights Watch vom November 2015. Dabei ist besonders eklatant: Obwohl seit 2013 mehrere Razzien und behördliche Kontrollen in dem Betrieb erfolgten, wurden Ende 2015 weiterhin schwerwiegende Verstöße festgestellt. Dies zeigt zum wiederholten Male, dass Behördenkontrollen nicht dazu geeignet sind, Tierleid zu verhindern.

12. Juli 2016

RTL Aktuell und RTL Nachtjournal berichten am 12. Juli 2016 mit Material von ARIWA.

Wiederholt Tierschutzverstöße in dieser Anlage

Neue Filmaufnahmen zeigen, dass die Kastenstände teilweise so schmal sind, dass die Sauen nahezu bewegungsunfähig darin fixiert sind. Sauen zeigen Verletzungen auf Grund der Haltung in Kastenständen, in weiten Teilen haben die Tiere keinen Zugang zu frischem Trinkwasser und einige Hallen sind nachts taghell erleuchtet.

Dabei sind Tierschutzverstöße in der Schweinezucht im Saale-Holzlandkreis nichts Neues. Ende 2013 veranlasste die Veröffentlichung von Recherche-Videomaterial durch ARIWA mehrere behördliche Kontrollen und sogar Polizeirazzien. Trotzdem deckten erneute Recherchen im November 2015 auf, dass dort nach wie vor tausende Sauen in zu engen Kastenständen stehen, mit nichts als Schmutzwasser zu trinken. Die Art der Haltung in Kastenständen und Selbstfanggittern führt immer wieder zu blutenden Verletzungen der Tiere. Kranke Ferkel werden in fliegenverseuchten Hallen in großer Zahl einfach einem langsamen, qualvollen Tod überlassen. Damit werden elementarste Belange der Tiere bewusst hinter die ökonomischen Interessen der Betreiberfirma zurückgestellt.

zahnlose Veterinär- und Polizeibehörden

Der Fall zeigt exemplarisch, wie zahnlos Veterinär- und Polizeibehörden in Sachen Tierausbeutung agieren. Seit Jahren wird das Leid tausender Tiere in dieser Anlage für die Öffentlichkeit dokumentiert. Polizeiaufkleber an den Türen zeugen von den erfolgten Razzien. Und dahinter leiden weiterhin tausende Individuen unter ungesetzlichen Haltungsbedingungen. Warum wird in einer solchen Anlage nicht wenigstens die Neuerzeugung von Ferkeln bis auf Weiteres verboten? Aus dem einzigen Grund, sauen-gruppenhaltung weil ökonomische Interessen der Betreiber stets über elementarste Bedürfnisse von Schweinen gehen. Auch aus diesem Grund fordert ARIWA einen Komplettausstieg aus der Tierproduktion und die Förderung pflanzlicher Lebensmittel und des bio-veganen Landbaus. Nur so können wir wirklich verhindern, dass Abermillionen Tiere für uns Menschen sinnlos leiden.

Stand: 07/2016 | Text: Animal Rights Watch e.V. | Bilder: Animal Rights Watch e.V.

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