Welttag für das Ende der Fischerei 2020

Am vierten Welttag für das Ende der Fischerei mussten wegen der Corona-Einschränkungen viele Protestveranstaltungen abgesagt werden. Stattdessen rief die Kampagne zum Online-Aktivismus auf. In aller Welt beteiligten sich Menschen mit Foto-, Video und Textbeiträgen.

28. März 2020

Mit viel Kreativität gestalteten Aktive von ARIWA Lüneburg, ARIWA Rostock, Animal Rights Action, Peta Zwei und vielen weiteren Tierrechtsgruppen Beiträge zum “Plan B” für den vierten Welttag. Einige der persönlichen Botschaften und Kunstwerke zeigen die Galerien auf dieser Seite. Ein umfangreiches Album aus aller Welt ist für die internationale Kampagnenseite angekündigt.

Hier anlässlich des Welttags in aller Kürze 11 wichtige Gründe, weshalb Fischerei und Fischzucht sofort beendet werden müssen:

1. Das Artensterben geht heute mindestens tausendmal so schnell vonstatten, wie es ohne menschliches Zutun der Fall wäre. Die Fischerei mit ihren extremen Methoden wie Schleppnetzen, die bis zum Meeresgrund reichen, hat daran erheblichen Anteil.

2. In den Weltmeeren schwimmt bald mehr Gewicht an Plastikmüll als an Fischen. Der größte Müllstrudel ist viermal so groß wie Deutschland. 30–50 % des Mülls sind „Geisternetze“ der Fischerei.

3. Fische sind Menschen viel ähnlicher, als wir glauben wollen. Sie zeigen komplexe Gedächtnisleistungen, Planung und Taktik, Werkzeuggebrauch und im Schwarm demokratisches Entscheidungsverhalten.

4. Auch Schildkröten, Delfine, Robben, Seevögel und viele mehr sterben millionenfach als sogenannter Beifang, als einkalkulierter Kollateralschaden der Fischerei.

5. Für Fischzuchten, sogenannte Aquakulturen, werden oft ökologisch wertvolle Mangrovenwälder abgeholzt. Später leiden die Ökosysteme in der Umgebung dieser Unterwasser-Massentierhaltungen durch die freigesetzten Massen an Exkrementen und Antibiotika.

6. Meerestiere sind bereits umfangreich bedroht durch die globale Erwärmung (die zu 90 % die Ozeane trifft), durch Verschmutzung, atomare Verseuchung und Militärhandlungen. Das Ende der Fischerei wäre ein dringend nötiger Anfang der Befriedung der Meere.

7. Die Gewalt, die Wassertieren angetan wird, ist immens. Ihre inneren Organe werden aus dem Körper gepresst, wenn sie aus den Tiefen der Meere gezogen werden, sie leiden stundenlang aufgespießt an Langleinen oder erleiden einen oft stundenlangen Erstickungstod auf den Fangschiffen.

8. Gezüchtete Raubfische brauchen weitere Fische als Futtermittel, weshalb Aquakulturen zusätzliche Fischerei „nötig“ machen. Für 1 kg Fleisch von Zuchtlachsen werden rund 5 kg wildgefangener Fische verfüttert, bei Thunfischen sind es bis zu 20 kg.

9. Die Ozeane sind eine bedeutsame CO2-Senke. Meerestiere transportieren das CO2 über Nahrungsaufnahme und -ausscheidung in die Tiefe. Ohne sie wäre rund 50 % mehr CO2 in der Atmosphäre und die Erde für uns unbewohnbar.

10. Tintenfische gelten mit ihrem bis in alle Tentakel reichenden Gehirn als „Aliens“ der Erde. Vieles Leben im Ozean ist der Menschheit noch nicht einmal bekannt und wird trotzdem mit vernichtet. Wir sollten anerkennen, dass fremdes intelligentes Leben unter uns ist – fremdartig, aber gleichwertig.

11. Die Menschheit tötet jeden Tag etwa so viele Fische, wie Menschen auf der Erde leben. Jedes einzelne dieser Leben wird unnötig ausgelöscht.

FAQ-Video zum Welttag

Unsere Aktiven beantworten in diesem Video aktuelle und häufig gestellte Fragen, unter anderem zu folgenden Themen:

  • Fische und der Klimawandel
  • Sind Fische denn keine Tiere?
  • Wie können wir Fischen helfen?
  • Wie wirkt sich die Corona-Krise auf das Leben unter Wasser aus?

Der Welttag ist natürlich nicht der einzige Tag im Jahr, um für Fische und andere Wassertiere aktiv zu sein. Wir werden auch weiterhin ein Sprachrohr für all die sein, deren stumme Schreie sonst kein Gehör finden – und wir freuen uns über Ihre aktive Unterstützung!

Stand: 04/2020 | Text: © Animal Rights Watch e.V. | Bilder: © Animal Rights Watch e.V.

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