Jahresbericht 2019: Das Wichtigste auf einen Blick

Geschlossene Schlachthöfe nach Undercover-Recherchen, Tierprodukte in der Kritik der Klimabewegung – für zahlreiche Medien war das Jahr 2019 der „Anfang vom Ende der Fleischindustrie“. Für die Tiere aber hat sich bislang wenig geändert. Bis der Wandel in den Köpfen endlich die Realität erreicht, ist noch viel zu tun. Wir freuen uns, wenn Sie uns auch künftig dabei unterstützen.

5. Februar 2020

Medien-Veröffentlichungen

Im März 2019 erreichte uns die erfreuliche Nachricht, dass der Schlachthof im brandenburgischen Hakenberg, aus dem wir Ende 2018 Videomaterial veröffentlicht hatten, seinen Betrieb nicht wieder aufnehmen wird. Damit sind nun insgesamt vier Schlachtanlagen dauerhaft geschlossen, in denen Tierrechtsorganisationen 2018 schwere Tierquälerei aufgedeckt haben.

Ebenfalls im März thematisierte ARD Fakt mit unseren Bildern die tierquälerische „Anbindehaltung“ von Rindern für die Milchproduktion, von der noch immer etwa eine Million Rinder in Deutschland betroffen sind. Woher die Eier in Kuchen, Keksen und Co. kommen, zeigte zu Ostern unser Video-Rundgang durch eine deutsche Legefabrik mit sogenannten „Kleingruppen“-Käfigen – zehn Jahre nach der offiziellen Abschaffung der Käfighaltung.

Mit mehreren Veröffentlichungen gelang es uns 2019 erneut, das Leid der Tiere in der Bio-Landwirtschaft in die öffentliche Wahrnehmung zu bringen. Im Mai ging die 45-minütige ARD-Dokureihe „Story im Ersten“ mit unseren Bildern der Frage nach, inwieweit Bio-Tierhaltung nur Etikettenschwindel ist. Im August 2019 zeigte die NDR-Sendung „Die Tricks mit Bio und Öko“ unsere Aufnahmen vom Leid in einer Schweinezucht und -mast mit Bioland-Siegel. Bereits 2016 hatten wir mit sehr ähnlichen Bildern aus dem gleichen Betrieb dokumentiert, dass Mutterschweine auch bei Bioland in körperenge Abferkelgitter eingezwängt werden. Die taz, RTL und n-tv griffen das Thema anschließend auf. Dass sich auch die Lebensumstände von „Bio-Hennen“ kaum von denen in der konventionellen Eierproduktion unterscheiden, machten im Oktober schließlich unsere Bilder aus einer Anlage in Brandenburg deutlich. ZDF planet e., rbb Brandenburg aktuell, die Regionalzeitungen MAZ und MOZ sowie die Bild-Zeitung berichteten.

Für bundesweites Aufsehen sorgte unsere Recherche-Veröffentlichung im November, die erstmals das Schicksal kranker und verletzter Schweine sichtbar machte. Denn jedes fünfte Schwein in Deutschland stirbt bereits in den Zucht- und Mastanlagen – oft langsam und qualvoll, ohne medizinische Behandlung, oder durch brutales Erschlagen. Neben Spiegel Online, ARD Report Mainz und der 45-minütigen SWR-Doku „Fleisch um jeden Preis“ erreichte das Thema auch viele überregionale und lokale Medien.

Bundesweite Aktionen

Zum dritten Welttag für das Ende der Fischerei machten Ende März allein in Deutschland mehr als 20 Aktionen von ARIWA und anderen Tierrechtsgruppen auf das Leid der Wassertiere aufmerksam. Weltweit fanden mehr als 120 Aktionen statt. Sowohl für die Weltkampagne „Ein neuer Blick auf Fische“ als auch für die deutsche Tierrechtskampagne „Sag Nein zu Milch“ fanden erstmals eigene Demozüge statt – organisiert von unseren Ortsgruppen in Bielefeld und Frankfurt. In Chemnitz, Essen, Frankfurt und Hamburg richtete ARIWA zudem erstmals die jährlichen Demonstrationen für die Schließung aller Schlachthäuser aus. Insgesamt trugen unsere Aktiven in ganz Deutschland zehn Veranstaltungen zur weltweiten Demonstrationsreihe 2019 bei. Gemeinsam verstärkten viele ARIWA-Gruppen außerdem sowohl den Official Animal Rights March als auch die Proteste gegen Tierversuche am LPT-Labor in Hamburg.

Ein neuer und wichtiger Schwerpunkt war 2019 zudem die Beteiligung an den bundesweiten Demonstrationen für mehr Klima- und Umweltschutz. Überall im Land machten unsere Aktiven auf die verheerenden Folgen des Tierkonsums aufmerksam und organisierten teils ergänzende Veranstaltungen wie Themenvorträge oder „Vegan Demos for Future“. Mit weit über 200 Aktionen insgesamt waren unsere Ortsgruppen so präsent wie noch nie. Zum Jahresende sind mehrere neue Gruppen hinzugekommen, sodass wir uns 2020 auf noch mehr Aktivismus freuen dürfen.

Veranstaltungen

Die Zahl der veganen Straßenfeste und Märkte bundesweit stieg auch 2019 weiter an. Fast überall waren unsere Ortsgruppen dabei – mit Infoständen, Essensangeboten oder einem ARIWA-Infomobil. Besondere Highlights waren einmal mehr die Vegan Street Days in Dortmund und Stuttgart, das Vegane Straßenfest in Hamburg und „Vegan im Quadrat“ in Mannheim. Als Veranstalter erreichen wir hier Jahr für Jahr Zehntausende Interessierte, die sich über Tierrechte und die vegane Lebensweise informieren. Auch unser Veganer Markt in Ahrweiler und die veganen Weihnachtsmärkte in Koblenz und Heidelberg waren sehr gut besucht.

Zum Kennenlernen und Informieren gab es bei unseren Vegan-Brunchs und Stammtischen in rund 15 Städten ausgiebig Gelegenheit. Neben dem jährlichen Stuttgarter Tierrechtstag entstand Ende 2019 mit den Hamburg Animal Rights Talks zudem eine weitere Veranstaltungs- und Vortragsreihe, in der wir gemeinsam mit den Partnern Tierrechtsaktivistenbündnis und „Komplex Tier“ aktuelle Themen gezielt vertiefen.

Neues Informationsmaterial

Auf Nachfrage haben wir 2019 unser Flyer-Angebot um das Thema Leder erweitert. Nach einjähriger Pause haben wir zudem für das Jahr 2020 wieder einen Wandkalender mit kurzen Infotexten gestaltet – erstmals gemeinsam mit dem Lebenshof Land der Tiere und dem Verein Mensch Tier Bildung e. V.

Im Herbst 2019 konnten wir unsere völlig neu gestaltete Website online schalten, die nun auch für mobile Endgeräte optimiert ist. Alle wichtigen News finden Sie inzwischen außerdem auf unserer Instagram-Seite, die wir im Laufe des Jahres zu einer gleichberechtigen Plattform neben Facebook ausgebaut haben.

ARIWA in Zahlen

  • 80 ordentliche Mitglieder
  • 758 Fördermitglieder
  • ca. 300 Aktive
  • 34 Ortsgruppen
  • 2 Jugendgruppen
  • 4 Vorstandsmitglieder (ehrenamtlich)
  • 7 Angestellte (in Teilzeit)
  • 3 Infomobile mit Filmvorführtechnik
  • 91.925 Euro Mitgliedsbeiträge
  • 81.575 Euro Spenden
  • 11.254 Euro Patenschaften

Stand: 31.12.2019 | Angaben z. T. vorläufig

Übrigens: Mehr zur Herkunft und Verwendung unserer finanziellen Mittel finden Sie jetzt gemäß der Selbstverpflichtung der „Initiative Transparente Zivilgesellschaft“ auf unserer Website.

Stand: 02/2020 | Text: Animal Rights Watch e.V. | Bilder: Animal Rights Watch e.V.

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